CeBit 2009

 8. März 2009 •  Ekkart •  Computer •  ToDo

Ich war auch dieses Jahr wieder auf der CeBIT, eigentlich wollte ich nach letztem Jahr nicht mehr hin, dieses Jahr war der Besuch mehr anderen Umständen (nicht diesen anderen Umständen) geschuldet. Ich hatte bereits im Radio gehört, dass es leer sein soll, dieser Eindruck bestätigte sich auf der Messe. Ohne massiven Einsatz von Freikarten würden die Besucher wohl gänzlich ausbleiben. Und die vielbeschworenen Fachbesucher reichen für das Renommee wohl nicht aus, sonst würden ja, wie gesagt, nicht so viele Freikarten verteilt. Auf der Messe selbst viele freie Stände, halb gefüllte Hallen und trostlose Plätze. Dafür habe ich einen sehr nahen Parkplatz bekommen – auch was wert.

Partnerland der CeBit war Kalifornien, Arnold schaute auch von einem Plakat herunter, den Stand selbst fand ich nicht berauschend. Zwei Harleys machen dann doch nicht Klasse aus.

Der Rundgang ist schnell zusammengefasst: nichts wirklich berauschendes und der Fokus liegt auf Sachen, die ich nicht brauche. Die meiste Freude machten mir zwei Universitäten aus Hessen, die eine bot UML-Diagramme für eclipse an, die funktionieren (sollen), die andere ein in eclipse integriertes Wiki. Das sind Sachen, mit denen ich was anfangen kann. Wenn’s denn funktioniert. Das ist m.E. auch der Nachteil der CeBit bzw. der allgemeinen Entwicklung: ich kann dem neuesten CRM nichts abgewinnen, oder der großen Dokumentenverwaltung Nummer 380. Meine kleinen Probleme sind noch nicht gelöst.

Erfreulich war, dass sich die umlagerndsten Stände in der Open-Source-Halle und in der Intel-Spieler-Halle befanden. Wie immer. Und wie es sich gehört. Ich habe mir sogar eine Ubuntu-Tasse erspendet.

Vier Stände bekommen eine besondere negative Erwähnung: Effekta für den sinnlosesten Einsatz von Computerweiblichkeit (Stromversorgung?), Wick Hill für den dümmsten Einsatz deutscher Sprache (was spricht dagegen, aus “Ihr” eine “Your” zu machen?), Microsoft für die häßlichste Werbung und der namenlose Stand für einen wirklich dreisten Spruch. Obwohl ich mir noch nicht im Klaren bin, ob das nicht schon wieder cool ist.

Am Stand des Fraunhofer IIS überkam mich der pure Neid. Und die Riesen-Ritter-Sport-Tafel am Stand, den ich mir nicht gemerkt habe, ist auch etwas.

Die Hardware-Halle ist für mich auch immer ein Refugium der Freude. Ich kann mich an schön aufgebauter Hardware erfreuen. Besonders, wenn sie so motorartig aussieht oder einfach nur mit der Anzahl von Grafikkarten protzt. Ja, das ist Poesie in Silizium.

In der Spielerhalle endete mein Rundgang, das war noch einmal ein Highlight zum Schluss, um den Eindruck nicht so trist zu belassen. Interessant: die Russen sind endlich wieder der Feind. Na ja, eigentlich die Sowjets, aber wen kümmert der Unterschied schon. Und ich habe Fatal1ty gesehen, eine Legende des Computerspiels.

Fazit: muss nächstes Jahr nicht sein, so wie schon die letzten vier Jahre nicht. Und von wegen Wirtschaftskrise: das haben sich die CeBit-Macher selbst versaut, sie hatten eine gute Messe und sind größenwahnsinnig geworden. So einfach ist es manchmal.