Einreise in die USA

 5. April 2007 •  Ekkart •  Politik, Recht •  Politik, Recht

Meine sowieso (nach anfänglicher Begeisterung) sehr schwach ausgeprägte Neigung, in die USA zu reisen, wird nach Interviews, wie dem bei Heise beschriebenen, immer kleiner.

Immerhin spricht der Chef vom “Homeland Security”. Und er meint Dinge wie: er habe ein Recht auf alle zehn Fingerabdrücke von Einreisenden in die USA, er habe ein Recht auf Daten von EU-Bürgern, er würde auch bei Gästen seines Hauses Ausweise verlangen etc. Das macht mich schon einmal nachdenklich, was für ein Mensch das so ist.

Immerhin sind die USA ein Einwandererland und ich würde wetten, die Vorfahren von Herrn Chertoff würden unter seinen Bedingungen nicht in die USA einreisen dürfen. Abgesehen davon macht mich der Satz

Während man mit bekannten Verdächtigen keine großen Probleme habe, würden “Clean skin”-Verdächtige, deren “Dokumente völlig legitim und nicht gefälscht sind”, eine Gefahr darstellen.

stutzig. Es ist also auch offiziell soweit, dass die Unverdächtigen am verdächtigsten sind?

Wie gesagt, die USA werden mich wohl nicht sehen, auch wenn ich Land und Leute gern kennenlernen würde. Aber nicht unter diesen Bedingungen. Und ich erwarte von meiner Regierung und von der EU, diesen Gedanken zur Menschenwürde, Unschuldsvermutung und ähnlichen Errungenschaften westlicher Zivilisation energisch Ausdruck zu verleihen und nicht jedesmal vor den USA einzuknicken.

Ein anderes Bonmot:

Chertoff erklärte, es bestünde die Sorge, dass künftige Terroranschläge von britischen oder europäischen Muslimen begangen werden könnten, die sich als “Bürger zweiter Klasse” empfinden und durch die “koloniale Vergangenheit” entfremdet fühlen. Im Gegensatz dazu würden die amerikanischen Muslime besser in die Gesellschaft integriert sein, da “das ganze Land ein Einwanderungsland ist” und deswegen die Unterscheidung zwischen Einheimischen und Außenseitern keinen Sinn mache.

(archivierter Beitrag aus rauhesitten.blog.de)