Formulierung von Pressemitteilungen

 4. April 2011 •  Ekkart •  Auto, Fahrrad •  ToDo

Catwoman hat sich die Mühe gemacht, Pressemitteilungen auf Täter/Opfer vs. Formulierung zu überprüfen, unterschieden in Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger. Sie hat das im Kommentar gemacht, die Mühe verdient einen eigenen Artikel. Das Ergebnis:

<th>
  Täter
</th>

<th>
  Opfer
</th>
<td>
  18
</td>

<td>
  2
</td>
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  16
</td>

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  3
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  5
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  26
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  1
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  13
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  1
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  3
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  1
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Sie schreibt dazu:

Ich habe alle wild reinkommenden Artikel mit eindeutigen Schuldigen genommen. Trotz der bisher kleinen Zahl zeigt sich ganz klar, daß das Gefühl nicht trügt. Hinzu kommt, daß in einigen Meldungen den Opfern eine Schuld angehängt wird oder die Tat entschuldigt oder verharmlost oder als zwangsläufig dargestellt. Das sollte auch mal jemand zählen.

“Das Gefühl” besagt, dass Radfahrer und Fußgänger (richtig: Nicht-Autofahrer) auch als Opfer deutlich stärker als aktiv beteiligt geschildert werden. Eben nicht als Opfer sondern als Mittäter.

Traurig, aber leider Realität, nicht nur bei der Polizei, gerade auch bei Journalisten oder am “Stammtisch”. Immerhin erkennt die Polizei hier in B. mittlerweile an, dass die Sicherheit des Fahrradverkehrs nicht nur an den Radfahrern hängt, sondern in viel höherem Maße an Autofahrern, insbesondere beim Abbiegen und kontrolliert entsprechend:

Mit Beginn der diesjährigen Fahrradsaison wird die Berliner Polizei zwischen Dienstag, dem 5., und Dienstag, dem 12. April, im gesamten Stadtgebiet intensive Verkehrskontrollen zum Schutz und zur Überwachung von Radfahrern durchführen.

[…]

Darüber hinaus werden Auto- und Lkw-Fahrer verstärkt in ihrem Verhalten beim Rechtsabbiegen gegenüber parallel fahrenden Radfahrern überprüft.

Trotz intensiver öffentlicher Verkehrssicherheitsaktionen und Präventionsveranstaltungen – insbesondere zu den Gefahren des Toten Winkels bei LKW – stellt die Polizei unvermindert Kraftfahrer in gefahrenträchtigen Abbiegevorgängen fest.

(Mitteilung 1146 vom 1.4.2011)