Kritik: A Beginner’s Guide to Snuff (2016)

 21. Mai 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

A Beginner’s Guide to Snuff erzählt die Geschichte zweier Brüder, die gerade in Hollywood scheitern, als der eine die Eingebung bekommt, einen Snuff-Torture-Film zu drehen, um bei einem Horrorfestival den ersten Preis zu gewinnen.

Nach einem Casting finden sie in Jennifer (Bree Williamson) ihre Schauspielerin, statt aber normal zu drehen, beschließen sie, Jennifer richtig zu entführen und zu foltern und ihr erst später mitzuteilen, dass alles nur ein Film ist.

Das geht auf verschiedene Arten schief, irgendwann hat Jennifer die Oberhand, denn die Brüder sind wirklich zwei Deppen vor dem Herrn.

Man kann jetzt nicht “Rache” nennen, was sie tut, aber den gesamten Film durchzieht eine gewisse Blutigkeit.

Ja, der Film ist unterhaltsam. Die Figuren sind gut ausgedacht und der Skurrilitätsfaktor ist hoch, sei es, dass beide dauernd in Unterhosen in ihrer Wohnung herumlaufen und ihren Körper trainieren, sei es, dass sie ihren klischeehaft schwul angelegten Vermieter nicht als solchen erkennen. Dabei sind beide so naiv trottelig, dass es ok ist.

Das änderte sich für mich mit der Entführung von Jennifer, das passte nicht zum Rest des Films, denn obwohl es versucht wird, fehlt hier einfach die Leichtigkeit, eine Entführung mit Folter als etwas Lustiges darzustellen. Das ändert sich zum Glück, denn es geht einfach alles schief aber auf eine sehr angenehme Weise.

Das gipfelt in einer grandiosen “Entmannung oder Blowjob”-Szene, bei der meine Augen nicht trocken geblieben sind.

Man merkt: das Gagniveau ist nicht hoch, aber auch nicht wirklich unangenehm zotig, der Film macht Spaß und nimmt seine Ausgangssituation beherzt in die Hand und zieht sie durch. Schade, dass viele Gags leider etwas verpuffen, denn die Qualität des Films schwankt sehr stark. In den guten Szenen ist er wirklich grandios und sehr überraschend, dann wieder fehlt der Drive und unsere beiden Brüder sind einfach nur miese Menschen.

Insgesamt überwiegen die positiven Seiten, für einen vergnüglichen Splatter-Light-Abend reicht das allemal. Und man kann auf Filmzitatsuche gehen, obwohl die meisten gleich im Film ausgelöst werden.

Fazit: gut bis sehr gut, am Anfang durchhalten.