Kritik: Brüno

 13. August 2009 •  Ekkart •  Kino, Kritik •  ToDo

Brüno, der neue Film von Sacha Baron Cohen, der inoffizielle Nachfolgefilm von Borat. Vom Rummel um diesen Film hatte ich weniger mitbekommen als von den Auftritten Borats in diversen Fernsehshows. Ich kannte den Charakter auch nicht vorher, daher konnte ich recht unvoreingenommen an den Film herangehen. Ich hatte aber große Erwartungen, die durch Kritiken noch geschürt wurden.

Kurz gesagt: ich fand den Film schwach. Nicht, dass ich nicht die ganze Zeit gelacht hätte, nein, lustig ist der Film. Aber längst nicht so gut wie Borat, oft bemüht und selten gesellschaftskritisch. Er ist einfach oft lustig und albern bis zur Schmerzgrenze, ohne irgendeinen Sinn, Anspruch oder irgendeine Kritik.

Beispiel: Testpublikum wird der Trailer zu Brünos neuer Fernsehshow gezeigt. Der Trailer ist klasse, insbesondere der schreiende Penis ist ein Brüller. Aber die Reaktionen des Testpublikums sind verständlich und ok. Würde mir sowas ernsthaft gezeigt, ich wäre auch angewidert und nicht amüsiert. Das hat halt wenig mit Homophobie zu tun als vielmehr mit allgemeinem Geschmack.

Gerade die Möglichkeit, Homophobie anzuprangern gelingt selten. Beispielsweise beim Priester oder in der Talkshow. Aber oft wird auch übertrieben: bei den Jägern zum Beispiel. Dafür hätte mich das Casting der Jungstars deutlich länger interessiert.

Schade eigentlich, denn zwischendurch wird immer wieder deutlich, welches Potential der Film gehabt hätte. So bleibt ein sehr komischer Film, der jedoch weit vom Anspruch entfernt ist, den ich dem Film zugedacht hatte.

Fazit: lustig aber zu oft belanglos.