Kritik: Clash of the Titans

 11. April 2010 •  Ekkart •  Kino, Kritik •  ToDo

Clash of the Titans ist ein Remake des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1981. Das Original war sicherlich kein Highlight, was Geschichte, Charakterentwicklung oder darstellerische Leistung angeht. Aber es hatte Trickeffekte von Ray Harryhausen und das alleine rechtfertigte schon den Besuch des Films. Der Film wurde glücklicherweise auch in DDR-Kinos gezeigt, so dass ich ihn als Kind mehrfach ansehen konnte und begeistert war. Das liegt jedoch so lange zurück, dass ich mich an Details nicht mehr wirklich erinnern kann.

Jetzt also eine Neuverfilmung des Stoffs, deren Trailer gut aussahen und der ich durchaus aufgeschlossen gegenüberstand. Mit Hilfe heutiger Tricktechnik sollte es möglich sein, eine Neuinterpretation abzuliefern und dabei halbwegs ordentliche Arbeit abzuliefern.

Ich hatte mich getäuscht.

Selten habe ich in letzter Zeit einen so schlechten Film gesehen wie den Titanenkampf und ich war in G.I. Joe. Die einzelnen Schwächen des Films detailliert aufzuzählen wäre eine langwierige Angelegenheit, da alle Bereiche betroffen waren: Hauptdarsteller, Geschichte, Inszenierung, Effekte, Bierernst, Laufzeit. Wie kann man solch einen Film völlig ernsthaft inszenieren. Das klappt nicht. Nicht umsonst haben die alten Filme alle einen lustigen Sidekick, der die Stimmung oder Geschichte auflockert, wenn es zu schlimm wird, jeder Sindbad-Film hat das, Krull, Herkules, auch neuere Filme wie Scorpion-King wissen um die Macht des lustigen Sidekicks. Vor allem kann man da einen richtigen Schauspieler nehmen, wenn es mit dem Hauptdarsteller nicht klappt.

Der hieß in diesem Film Perseus und wurde von Sam Worthington gespielt. Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat, er war eine klassische Fehlbesetzung. Das liegt nicht nur daran, dass er nicht schauspielern kann (oder es in diesem Film nicht zeigt), sowas stört mich als Schwarzenegger-Fan nicht besonders. Nein, Perseus wird hier vom amerikanischen Soldaten gespielt und das passt nun mal nicht in eine griechische Geschichte, bei der alle anderen Figuren ordentlich gecastet sind. Sam Worthington hat beispielsweise bei Terminator Salvation mitgespielt und dort überzeugt. Nicht durch schauspielerische Glanzlichter, sondern weil er vom Type her zur Rolle gepasst hat.

Oder die Geschichte: was für ein penetrantes Rumreiten auf dem Fall der Götter. Holzhammer wäre eine zu subtile Umschreibung für das, was einem da zugemutet wird. Oder die Einführung netter Nebenfiguren, die dann mal so nebenbei sterben dürfen. Oder die Effekte, die teilweise überzeugen aber teilweise den Wunsch nach Harryhausen wecken.

Dabei hatte der Film durchaus seine Momente. Ab und an blitzte auf, was möglich gewesen wäre, hätte der Regisseur eine ordentliche Geschichte gehabt oder fähige Hauptdarsteller oder einen Sinn für Ironie. So war beispielsweise die Reminiszenz an die Eule des Originalfilms gelungen. Die Wahl der Darsteller außer Perseus und IO war hervorragend. Da waren Schauspieler darunter, hat man leider nicht gemerkt. Und so belief sich die Summe der gelungenen Szenen auf geschätzte eine bis anderthalb Minuten.

Fazit: Zeitverschwendung, weckt nur den Wunsch, das Original noch einmal anzusehen.