Kritik: Heist (2015)

 4. Juni 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

Heist (dt. Bus 657) ist die englische Bezeichnung für einen raffiniert ausgedachten und durchgeführten Diebstahl, hier versagt der Film schon einmal, denn raffiniert, elegant oder gar gut ausgeführt ist der Millionendiebstahl nicht. Unser Held (Jeffrey Dean Morgan) will seiner Tochter die Krebsoperation finanzieren, der Böse (Robert De Niro) hat auch Krebs, ist aber trotzdem einfach böse und auch die anderen Figuren entspringen dem Klischeehandbuch: der korrupte Cop, die Polizistin mit dem Herz am rechten Fleck, der blöde Chef, der unmenschliche Handlanger, der jähzornige Räuber, die aufrechte Tochter.

Und doch funktioniert der Film. Es wird jedes Klischee aufgefahren, das man so kennt und dennoch sind die Figuren in ihrem Handeln interessant anzusehen, die Spannung ist tatsächlich vorhanden und die Auflösung kennt man in Teilen schon meilenweit vor dem Ende des Films, aber wenigstens nicht in allen Facetten.

Der Film ist einfach sehr gut gedreht. Keine überdrehten Spezialeffekte, keine überlangen Kloppereien, obwohl Gina Carano und Dave Bautista an Bord sind, beide spielen durchaus überzeugend (ok, Gina Carano im Rahmen ihrer Möglichkeiten, ist aber trotzdem eine gute Figur mit einer sehr guten mehrsekündigen Kampfsequenz). Der Bus fährt tatsächlich rum, die Stunts sind ordentlich – das muss auch mal reichen.

Jeffrey Dean Morgan hatte schon bessere Rollen (z.B. in The Possession oder Watchmen), holt aber routiniert das meiste aus der Rolle raus ohne übermäßige Begeisterung zu versprühen.

Und so macht der Film über die Inszenierung wett, was an Geschichte fehlt und kann als Gesamtpaket überzeugen.

Fazit: solider Actionfilm.