Kritik: Ip Man

 24. April 2020 •  Ekkart •  IpMan, Kritik •  ToDo

Ip Man erzählt die Geschichte von Ip Man, einem gutsituierten Wing-Chung-Kämpfer, der weniger kämpfen als sich um seine Familie kümmern soll, laut seiner Frau.

Als vorlaute Kampfkünstler in die Stadt Foshan kommen und einen Kampfkunstmeister nach dem anderen besiegen, ist es an Ip Man, ihnen sehr würdevoll zu zeigen, dass er besser ist.

Harter Schnitt: China wird von Japan besetzt, Ip Man und seine Familie leben in Armut, er muss sogar arbeiten gehen, Kohlen schippen für die Japaner. Diese rekrutieren Chinesen für ihr Kampfsporttraining gegen einen Sack Reis. Mehrere Chinesen werden dabei getötet, Ip Man rächt diese, als er gegen zehn Kämpfer gleichzeitig antritt.

Das weckt das Interesse des japanischen Generals Miura, der gegen Ip Man selbst kämpfen möchte. Ip Man trainiert unterdessen die Arbeiter seiner Baumwollspinnerei gegen chinesische Räuberbanden aus dem Norden, wehrt sich gegen den General und muss untertauchen, wird jedoch vom General gefangen, schafft es aber, diesen zu einem Kampf herauszufordern.

Den Abschlusskampf gewinnt Ip Man, seine Frau sieht ein, dass sie ihm mehr Kampfkunst hätte erlauben müssen, Ip Man wird angeschossen, zieht nach Hong Kong und wird dort glücklich (und bildet später Bruce Lee aus).

Tja, die Geschichte ist gradlinig erzählt und strotzt voller Klischees. Die Chinesen sind gut, außer die aus dem Norden, die Japaner sind grundböse. Die Bösen bekommen Haue, die Guten gewinnen, der abtrünnige Bruder wird bekehrt. Nicht originell.

Aber gut erzählt und gut gefilmt. Der Film steht und fällt mit Donnie Yen als Ip Man, eine geniale Besetzung. Donnie Yen ist sowieso gut und hat was drauf, kampftechnisch und schauspielerisch, aber in diesem Film wird er genial in Szene gesetzt und strahlt in jeder Szene Würde aus (bis auf beim Kampf mit den zehn Japanern, der mit deswegen eher weniger gefallen hat).

Die Kampfszenen sind makellos in Szene gesetzt. Das Tempo des Films stimmt, die Balance zwischen Erzählung und Action ist gewahrt.

Ob der Film die wahren Begebenheiten schildert, weiß ich nicht.

Wenn die Story nicht so klischeebeladene Schwarz-Weiß-Malerei wäre, wäre dieser FIlm in der Liste der besten Filme ever, so gilt:

Fazit: sehr guter Martial-Arts-Film mit Storyschwächen.