Kritik: Motörhead

 2. Januar 2016 •  Ekkart •  Kritik, Musik •  ToDo

Am 11. Dezember 2015 waren wir beim Motörhead-Konzert, wie wir nun wissen, beim nicht nur für uns, sondern auch für Motörhead letzten.

Das Konzert sollte am 27. November stattfinden und wurde kurzfristig verschoben, wegen eines plötzlichen Krankenhausaufenthalts von Phil. Kann man nix machen, außer hoffen, dass der Ersatztermin halbwegs passt. Wir hatten mit Januar gerechnet, es wurde der Dezember, gut für uns.

Wir kamen zur ersten und einzigen Vorband: Saxon; Girlschool musste absagen, keine Ahnung, warum. Saxon waren gut. Kannten wir vorher nicht, aber die machten was her, zumindestens, wenn sie ältere Lieder (aus den 70ern) sangen. Alles neue war lahm. Seltsam. Trotzdem gute Stimmung.

Unsere Plätze waren ok, leider von einigen sehr renitenten und dummen Besoffenen umgeben, die die Vorband und den Anfang des Konzerts versauten. Wie ein anderer Besucher nach dem Konzert (unabhängig von uns) sagte: Warum säuft man sich so zu, dass man das Konzert nicht mitkriegt? Unsere Besoffenen hielten sich nicht an die Anweisung, die Treppen freizuhalten und wurden dann zu unserer Freude und zu unserem Erstaunen rausgeschmissen. Sehr angenehm.

Dann kam Motörhead und es war traurig. Schon letztes Jahr war deutlich zu merken, dass Lemmy nicht mehr voll spielen und singen kann. Und dieses Jahr war es noch schlimmer. Phil und Mikkey Dee versuchten, das zu überspielen, Phil übernahm einen Großteil der Ansagen, beiden machten mächtig Ballett, aber es war nicht zu überhören, dass Lemmy beim Gesang sehr leise gedreht wurde und auch nicht mehr schnell genug spielen konnte. Wenn das Intro zu “Ace of Spades” nicht mehr klappt… Zudem waren die Ansagen von Lemmy ein Grauen, er konnte nur noch nuscheln und keinen Satz geradeaus sagen. Das ist bitter, insbesondere, wo die Ansagen sonst ausnehmend gut waren.

Trotzdem: Motörhead ist Motörhead, wir haben eine Menge Rock’n’Roll bekommen und wurde gut unterhalten. Der “Whorehouse-Blues”. “Bomber”. “Orgasmatron”. Alles lang nicht mehr live gehört.

Insgesamt ein zwiespältiges Erlebnis: Saxon gut, Motörhead gut, Lemmy nicht mehr auf der Höhe.

Morgen: Lemmy.