Kritik: No Country for Old Men

 6. April 2008 •  Ekkart •  Kino, Kritik •  ToDo

Während sich der Duft der Katzen auch nach dem zweiten Lüften noch nicht legt, hier die erste der Nachholrezensionen: No Country for Old Men.

Wir wollten den Film unbedingt sehen, denn die Coen-Brüder sollten, laut Kritik, zu ihren eher blutigen Wurzeln wie Blood Simple oder Fargo zurückkehren. Der Nachteil dabei war, dass wir dafür während der Ferien in die Kindervorstellung gehen mussten. Es erwies sich als der Fehler, der es zu sein schien. Eine Horde jugendlicher Giggler, die vor, während und nach dem Film unaufhörlich schwätzen mussten. Wir versuchten, dem durch Vorsetzen zu entgehen, hat nur teilweise geholfen.

Der Film fängt gemächlich an, er zeigt ein karges Land mit wortkargen Einwohnern und einer sowas von miserabel gerenderten Wildherde, dass wir dachten, das war’s für den Film. Dann geht er aber in die Vollen und hält die Spannung und den Tenor durch, trotz einiger langatmiger Passagen zwischendurch, die fast alle leider mit Tommy Lee Jones zu tun hatten.

Der unglaublich sympathische Spanier von der Oscar-Nacht spielt einen sehr überzeugenden Bösewicht, Josh Brolin einen, bis auf den Anfang, überzeugenden Amerikaner, der nicht der Schlauste ist, aber versucht, das Beste draus zu machen.

Zwischendurch noch ein paar Tote am Wegesrand und das Ende kann beginnen. Hier setzen die Coen-Brüder erstaunlich interessante Schnitte und Erzählweisen ein, so dass Ermüdungserscheinungen vermieden werden. Noch schnell die letzten Leute umgebracht, ein Splitterbruch und schon ist der Film zu Ende.

Fazit: bis auf einige Längen ein sehr guter, überzeugender Film mit einem sehr coolen Javier Bardem.