Kritik: R.I.F. (Recherches dans l’Intérêt des Familles) (2011)

 19. August 2021 •  Ekkart •  Krimi, Kritik •  ToDo

R.I.F. (Recherches dans l’Intérêt des Familles) ist ein französischer Film um einen Polizisten, der sich im Urlaub mit seiner Frau aussprechen will, weil da einiges aufgearbeitet werden muss.

Stéphane, der Polizist, muss auf der Fahrt einem Wildschwein ausweichen und danach springt das Auto nicht mehr an. Das sorgt für gereizte Stimmung zwischen ihm und Valérie, seiner Frau, beide fahren mit ihrem Sohn als Anhalter zur nächsten Raststätte. Dort holt sie ein Abschleppwagen ab, Stéphane verhindert in einem Anfall von Eifersucht, dass seine Frau mit fährt, als sie wieder zurückkommen, ist sie weg.

Jetzt beginnt die Suche nach seiner Frau, die örtlichen Beamten tun, was sie können, Stéphane funkt dazwischen und versucht auch, was er kann, obwohl klar ist, dass er alle anderen für doof hält. Die Lage wird mit jedem Verdächtigen verzwickter, der Film steuert geradlinig auf ein sehr konsequentes Ende zu, das nicht verraten wird.

Der Film ist ein hervorragender Vertreter der sehr gut gedrehten französischen Scheißfilme (wie z.B. Taken oder From Paris with Love).

Stéphane ist ein riesiges Arschloch: zu seinen Kollegen, zu seiner Frau, zu seinem Sohn, zu Fremden, zu den Landpolizisten. Er sieht nur sich, sich, sich. Dabei hält er sich an keine Regeln und wenn es etwas Gerechtigkeit gäbe auf der Welt, wäre er am Ende des Films im Knast (mir schon klar, dass gerade in Frankreich die Polizisten fast alles machen können, was sie wollen). Er hat die Entführung seiner Frau zu verantworten und sucht sie hauptsächlich aus gekränktem Ego, nicht aus Liebe. Was für ein Drecksack.

Trotzdem ist er offensichtlich der Hauptheld, mit dem wir uns identifizieren sollen.

Nein danke.

Dennoch ist der Film handwerklich extrem gut gedreht, spannend, fesselnd, unterhaltsam. Wenn man davon absehen kann, dass unser Hauptheld einer der vielen Bösen des Films ist.

Fazit: unterhaltsam, moralisch sehr fragwürdig.