Kritik: Red State (2011)

 14. Mai 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

Red State erzählt die Geschichte einer ultra-christilich-fundamentalistischen Gruppe in den USA, die regelmäßig Sünder in ihre Kirche holen und sie dort in die Hölle schicken und dafür dann stark dezimiert wird.

Anführer ist Abin Cooper, gespielt vom ewig nuschelnden Michael Parks, etwas besser verständlich als in From Dusk Till Dawn, dafür leider mit dem langweiligsten Monolog des Films, der dem Film über zehn Minuten jegliches Tempo raubt.

Damit ist aber auch schon der schlimmste Kritikpunkt durch, denn der Rest ist ordentlich. Kevin Smith lässt uns die Kirche über drei junge Männer auf der Suche nach schnellem Sex erleben, bis wir dann den Blickwinkel zum Agenten Keenan wechseln, John Goodman genial wie immer. Dieser lässt auf Anweisung seines Chefs die Kirche stürmen, was ellenlange Feuergefechte zur Folge hat. Die Frage, ob Geiseln geschützt oder Gefangene genommen werden sollen, wird von oben pragmatisch entschieden.

Dann ertönen plötzlich die Posaunen von Jericho und wir erleben das Debriefing des Agenten.

Ja, das war mal ein guter Film. Man merkt das bescheidene Budget und es ist angenehm, dass das nicht durch schlechte, billige Effekte wettgemacht wurde, sondern durch Reduktion der Handlung und der Handlungsorte auf das Nötigste. Die Geschichte wird klar und knapp erzählt, bis auf den schon erwähnten langweiligen Monolog. Die Faszination des Pfarrers auf seine Gemeinde erschließt sich nicht, aber das ist nicht wild, wir können es uns vorstellen, dass es solche Gruppen gibt, weil wir wissen, dass es sie gibt.

Insbesondere ab der Einbindung des Agenten geben wir auch die innere Logik zugunsten der absurden Geschichte auf, das passt aber zum Rest des Films. Der ist abgefahren, hat interessante Ideen und die Erzählstruktur ist ebenfalls interessant.

Das macht den Film insgesamt zu einem guten Film, da ist noch Luft nach oben, aber ich wurde gut unterhalten.

Fazit: ordentlicher Film.