Kritik: Redeemer (2014)

 13. März 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

Redeemer – chilenische Martial-Arts-Action mit stoischen Totklopper in der Hauptrolle.

Schwangere Frau durch seine Schuld getötet, geht der Redeemer durch die Welt und bestraft die Bösen. Auf seinen Fersen der Skorpion, der alle, denen der Redeemer geholfen hat, auf grausame Art tötet. Endkampf Skorpion – Redeemer.

Hätte gut werden können.

Ich störe mich nicht an der Geschichte – einfach ist ok. Ich störe mich nicht am Hauptdarsteller (Marko Zaror), der in Großaufnahme unschlau in die Kamera guckt, immerhin kann er sich prügeln. Und hat die meiste Zeit ein Cape auf wie der Assassine von Assassin’s Creed, guckt also nur grimmig. Ich störe mich auch nicht am Bodycount oder den unglaublich einfachen Dialogen und noch einfacheren unmöglichen Storyelementen. Einige Szenen der Kloppereien waren sogar ansehnlich.

Und einmal hab ich gelacht, als der Ami das erste Mal nach einem Spitznamen sucht.

Aber.

Fünf Kloppereien in der ganzen Laufzeit. Fünf! Im Schnitt eine Minute lang.

Statische Aufnahmen und sinnlose Zeitlupen. Feuergefechte auf engstem Raum, bei denen unser Hauptheld nichts abkriegt. Gefechte abseits der Kamera, die vermuten lassen, dass da was Interessantes war.

Überbetonung des religösen Hintergrunds – meine Fresse, war das dumm und einfältig.

Unsympathische Figuren, allen voran der Ami, der dann noch nicht mal einen würdigen Tod bekommt.

Das ist alles ein großes Aber, habe ich jedoch erwartet (vielleicht nicht so schlimm aber ich hatte wenig Erwartungen).

Aber am meisten hat mich die sinnlose Brutalität des Skorpion gestört. Ja, er ist der Böse, aber einer Schwangeren mit irgendeiner Zange unten im Bauch rumfummeln und die dann erschießen lassen? Unschuldige foltern und dann verbrennen? Und dann entlässt uns der Film damit, dass dieser Sadist in den Himmel kommt?

Nee ehrlich, ich kann mit Brutalität umgehen, gerade der Redeemer ist nicht zimperlich, das war an der Grenze aber noch verdient. Aber der Skorpion ist einfach nur abstoßend und das verleidet einem den ganzen Film.

Das ist schade, denn Ansätze waren da, die Figur des Redeemers is ausbaubar, ein wenig mehr Stringenz, weniger Klischee und mehr Kloppereien hätten dem Film wirklich gut getan.

Sonst würde ich sagen: gute Sonntagabendunterhaltung ohne Anspruch mit viel Zähigkeit, so muss ich aber sagen:

Fazit: großen Bogen drum machen.