Kritik: Sicario (2015)

 30. April 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

Sicario ist ein Film über den Versuch der USA, den Drogenhandel an der Grenze von Mexiko mit seinen negativen Folgen zu bekämpfen.

Dabei arbeiten die USA selbst nicht sauber, sondern versuchen, den Drogenhandel so zu kontrollieren, dass sie einen ihnen genehmen Drogenbaron installieren, der dann die Probleme minimiert und auf ein verträgliches Maß reduziert. Dazu wird der bisherige Drogenbaron so weit bekämpft und unterminiert, dass er und Teile seiner Handlanger umgebracht werden können.

FBI-Agentin Kate (Emily Blunt) ist dabei die integre und gleichzeitig bis zur Schmerzgrenze naive Figur, die in diesen Kampf hineingezogen wird, ihn ablehnt und dennoch nichts dagegen ausrichten kann. Denn das CIA (Josh Brolin) und das kolumbianische Drogenkartell (Benicio del Toro) arbeiten zusammen und schrecken vor Folter und Mord nicht zurück.

Denis Villeneuve inszeniert den Film ruhig und sachlich und damit sehr prägnant und wirksam. Kate ist zwar sehr naiv, aber das Ausmaß, in dem man sich als Zuschauer schon an unberechtigte Gewalt seitens der Behörden gewöhnt hat, und damit auch akzeptiert, wird einem durch solche Filme mal wieder vor Augen geführt.

Das ist durchaus erhellend.

Der Film gewinnt neben seiner sachlichen Machart durch die Hauptdarsteller, die in ihren Rollen grandios sind. Man fiebert mit und ist doch dagegen. Dabei ist der Film hervorragend gedreht.

Interessant ist auch, dass im Film außer Gegengewalt keine Lösungsmöglichkeit dargestellt wird.

Damit ist der Film Momentaufnahme und Dystopie, der die sehr grausame Realität des Drogenkampfs und des Ansatzes der USA (und dem Rest der Welt) ohne eine irgendwie geartete Aussicht auf eine Lösung darstellt. Und der auch darstellt, dass die Opfer des Drogenkriegs völlig egal sind, vor allem, wenn es Mexikaner oder Arme sind.

Fazit: Sehr sehenswert, sehr deprimierend, sehr realistisch.