Kritik: The Crazies (2010)

 10. Juni 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

The Crazies deutsch mit dem fürchterlichen Zusatz “Fürchte deinen Nächsten” ausgestattet ist ein interessanter Film mit dem Thema Seuche/Zombifizierung von Leuten.

In einer kleinen Stadt fangen die Leute an, sich seltsam zu benehmen, es fängt langsam an und greift dann um sich. Sheriff David (Timothy Olyphant) findet schnell raus, dass das Trinkwasser verseucht ist, da ist aber auch schon die Stadt von der Armee abgeriegelt, die die Seuche eindämmen sollen.

Der Sheriff will seine Frau Judy (Radha Mitchell) befreien und geht zurück in die Stadt, unterstützt vom Deputy Russell (Joe Anderson). Zu diesem Zeitpunkt ist erst eine Dreiviertelstunde durch, da sind andere Filme schon am Ende.

Das ist aber das Gute am Film: er konzentriert sich von Anfang an auf den Sheriff und seine Frau, ihren Kampf gleichermaßen mit Zombies und der Armee, an sich wollen sie nur lebend aus der SItuation herauskommen, denn sie sind ja nicht infiziert. Das ist schweriger als erwartet.

Ein guter Film. Zunächst mal sind hier wirklich gute Schauspieler:innen in den Hauptrollen, den Bechdeltest besteht der Film zwar nicht, aber Judy ist eine ordentliche Frauenrolle.

Der Film nimmt alle Klischees des Genres mit, erzählt diese aber interessant. So ist Judy zwar schwanger, verhält sich aber nicht wie die hilfsbedürftige Schwangere aus schlechteren Filmen.

Dann ist die Geschichte wirklich gut, denn es ist zwar klar, wer überlebt, dennoch hat der Film auf dem Weg dahin einige Überraschungen parat. Vor allem blutige Überraschungen. Und darüber hinaus ist der FIlm inhaltlich hart, denn Frauen oder Kinder – das interessiert in der Auswirkung nicht. Glücklicherweise widersteht der Film genau dabei der Versuchung, zu explizit zu werden, so dass solche Tode nicht für den Effekt ausgeschlachtet werden.

Sehr positiv fällt auch auf, dass (bis auf das Ende) fast ausschließlich praktische Effekte eingesetzt werden. Das gibt dem ganzen eine sehr gute Erdigkeit (die dem Ende dann auch leider fehlt).

Am Ende des Films dachte ich, ich hätte den schon mal gesehen, evtl. bei einem FFF, aber wer weiß.

Außerdem ist es schade, dass Regisseur Breck Eisner hier so zielsicher Klischees umschifft und korrekt abgelichtet hat, vorher mit Sahara einen sehr guten Abenteuerfilm abgegeben hat und dann bei “The Last Witch Hunter” einen so mauen Film ablieferte.

Zwei meiner Lieblingsschauspieler Radha Mitchell (Pitch Black und Silent Hill) und Timothy Olyphant (Hitman und Die Hard 4), dazu eine knackig erzählte Geschichte – der Film kommt auf jeden Fall auf die Liste der besten Zombiefilme (ok, weit gefasste Definition von “Zombie) und der besten Splatterfilme.

Fazit: sehr guter Ausflug ins Zombiegenre.