Kritik: The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring (2001)

 21. März 2021 •  Ekkart •  Kritik, LOTR •  ToDo

The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring – der erste Teil der Herr-der-Ringe-Verfilmung von Peter Jackson. Der war mit Filmen wie Bad Taste oder Dead Alive unter Splatterfans bekannt geworden, beide habe ich leider nicht gesehen und werde die Chance wohl auch nicht so bald bekommen, jedenfalls nicht ungeschnitten. Das ließ für die Ring-Verfilmung zumindestens schon mal hoffen, dass sie hart wird.

Ansonsten hatte ich keine allzu großen Erwartungen, es gab zwar reichlich Vorschusslorbeeren, aber die vorherigen Verfilmungen waren gescheitert und mal ehrlich: Der Herr der Ringe. Das ist ein so umfangreiches, fantasievolles Buch – eigentlich unverfilmbar.

Aber bei aller Kritik muss ich anerkennen: Jackson hat es geschafft, den Geist des Buchs einzufangen und grandios zu verfilmen. Dabei sind auf jeden Fall die Langfassungen der DVDs den Kinoversionen vorzuziehen, denn obwohl sie länger sind, sind sie wirklich besser und das ist bei Director’s Cuts selten der Fall.

Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Aufbruch der Ring-Gefährten und führt uns in die grundlegende Geschichte ein. Wir lernen alle Hauptfiguren kennen und hier muss man schon einmal sagen: Hut ab für das Casting. Ich finde zwar Frodo falsch besetzt aber den Rest des Casts kann man kaum besser besetzen, allen voran Gandalf, Saruman, Boromir und Aragorn. Es ist eine Freude diesen Figuren zuzusehen und sie auf ihrer Reise zu begleiten.

Die wichtigsten Elemente des Buchs bringt Jackson gut rüber: den Ring, seine Anziehungskraft, die Hobbits, das Geheimnisvolle, Orcs, Nazgûl oder Uruk-hai. Und natürlich die Größe der Aufgabe, das monumentale Element der Reise.

Die Reise durch Moria und der Kampf mit dem Balrog – instant classic.

Er weicht vom Buch hauptsächlich in Weglassungen ab und hier sind wir bei der Kritik: mir haben da wichtige Elemente gefehlt.

Allen voran Tom Bombadil.

OK, war ein Scherz. Aber die Verführungskraft des Rings, die Profanität der Verfolgung der Hobbits vor allem durch normale Leute, die Normalität des Bösen. Denn, auch wenn Tolkien das immer bestritten hat, das Buch handelt vom Dritten Reich und das ist im Buch in seiner ganzen Banalität und Anziehungskraft hervorragend beschrieben. Hier geht Jackson hauptsächlich auf die Bösen ein und lässt die Verführung oder auch nur Gleichgültigkeit der normalen Leute aus. Das ist schade.

Es fehlen weitere Szenen des Buchs oder sie sind komprimiert, aber der Film muss auch irgendwann zu einem Ende kommen und ersetzt das Buch nicht. Daher: der Rest war für mich in Ordnung.

Fazit: grandioser Auftakt der Ring-Trilogie und bester Film derselbigen.