Kritik: The Warlords (FFF)

 19. August 2008 •  Ekkart •  Kino, Kritik •  ToDo

The Warlords (Tau ming chong) ist ein chinesischer Monumentalfilm über einen Kriegsherrn, der sich eine Armee aufbaut, Blutsbrüder gewinnt und auf der politischen Bühne versagt. So im Groben.

Der Film geht eigentlich gut los, die Akteure sind sympathisch (Jet Li von der ersten Reihe gesehen ist sehr groß) und metzeln munter drauf los. Hätte man es dabei belassen – großartig. Aber leider vertrauen die Macher nicht auf epische Schlachten, sondern es müssen zwei Zusatzstränge den Film am Leben erhalten: Blutsbrüderschaft (übrigens deutlich anders als bei Karl May) und eine Liebesgeschichte. Leider ist beides nicht nur unnötig, sondern dehnt den Film in die Länge, so dass sich nach und nach Langeweile einschleicht, die nur durch die großen Schlachten durchbrochen wird.

Aufgefahren wird übrigens viel: da wird kaum der Computer für Menschenmassen bemüht, da werden Chinesen genommen. Erstaunlich. Aber angenehm, weil der Film dadurch wesentlich realistischer daherkommt als andere Monumentalschinken.

Negativ muss man auch die Filmmusik erwähnen, nur die Piratenmelodie kopieren ist keine gute Idee. Vor allem nicht im China das 19. Jahrhunderts.

Das Thema der Blutsbrüderschaft erinnerte mich sehr stark an “Bullet in the Head” (Die xue jie tou), einen der besten John-Woo-Filme, aus der Zeit, als John Woo noch gute Filme machte, bevor ihn Jean-Claude nach Hollywood brachte. Leider wird das Thema nur schlecht kopiert, nicht verbessert oder adäquat adaptiert.

Fazit: leider ein langer, epischer Film, der nicht zu fesseln vermag.