Kritik: True Lies (1994)

 22. August 2020 •  Ekkart •  Kritik, Schwarzenegger, TrueLies •  ToDo

Vorher war noch Beretta’s Island, hab ich noch nie von gehört, hört sich nach Cameo an. 1994 dann einer der vielen Bond-Gegenentwürfe, bei denen man sich fragt, warum die Bond-Macher den Schuss nicht gehört haben: True Lies. Ein James-Cameron-Film!

Arnold Schwarzenegger als Geheimagent, der es sogar erfolgreich schafft, das vor seiner Familie zu verstecken. Die denkt, dass dieser Muskelberg ein Computerverkäufer ist. Ok.

Die Story um Terroristen, die einen Anschlag planen ist ok und gut durchdacht. Aber sie bildet nur den Rahmen, um uns einen sympathischen Schwarzenegger zu präsentieren, der als Agent nicht nur mit Muskeln, sondern auch Intelligenz und Humor umzugehen versteht und um uns denkwürdige Szenen von hoher Qualität darzureichen.

Dazu ein Cast zum Zungeschnalzen, allen voran Jamie Lee Curtis – brillant. Tom Arnold, Bill Paxton, Tia Carriere, Art Malik (der uns schon in The Living Daylights als guter Terrorist über den Weg lief), Eliza Dushku oder Grant Heslov – alles sehr sehenswert.

Zu den Szenen: an sich kann man sich durch den Film denken und hat jede Szene in Erinnerung: Tanzen am Anfang, Verfolgungsjagd mit dem Pferd, das Verhör von Jamie Lee Curtis, die Fahrt mit Bill Paxton, der Tanz von Jamie Lee Curtis(!), das Entkommen der Folter, Wahrheitsserum, die komplette Zerstörung der Insel, Flucht auf der Brücke, Fliegen im Harrier, die etwas zu over-the-top gedrehte Abschlussaction.

Gepaart mit ikonischen One-Linern:

Yepp, falls man es noch nicht gemerkt hat – ich mag den Film.

Aber.

Ja, der Film ist sehr, sehr gut, lustig, unterhaltsam – in der Tat. Aber er ist auch durchaus problematisch in der Darstellung der Terroristen und im Frauenbild. Jeweils in unterschiedlichem Maß und es ist mir auch erst in den 2000ern aufgefallen (man lernt ja dazu).

Ich kann mir den Film heute noch durchaus amüsiert ansehen, dennoch lohnt es sich, über die problematischen Stellen nicht einfach mit “war damals so” hinwegzugehen, sondern sich ein wenig damit zu beschäftigen. Schadet dem Film nicht.

Er bleibt einer der besten Actionfilme und war lange Jahre die Referenz für Spionenfilme, Bond war problemlos damit kaltgestellt.

Ach ja und Schwarzenegger schauspielert tatsächlich gar nicht mal so schlecht.

Fazit: sehr, sehr guter Actionfilm.

PS: Puh, gerade noch so vor Tagesende geschafft…