Kritik: Untraceable

 7. April 2008 •  Ekkart •  Kino, Kritik •  ToDo

Untraceable ist ein Film, auf den ich durch einen extrem schlechten Trailer aufmerksam wurde. Da jedoch im Kino keine gute Alternative kam, biss ich in den sauren Apfel und schaute mir den Film an.

Er war überraschend gut. Im Gegensatz zum Trailer kein Splatterfilm (zumindestens nicht durchgehend), sondern ein erstaunlich nüchterner, melancholischer Film über einen Verbrecher, der Leute quält und umbringt. Obwohl für das Szenario keine Erklärung nötig gewesen wäre, wird eine geliefert, die trotzdem den Film nicht verdirbt, wie sonst üblich. Mit gutem Willen kann man sogar Medienkritik erkennen, die jedoch sehr einseitig geführt wird.

Auch die frühe Einführung des Täters nimmt nicht die Spannung, im Gegenteil, sie erhöht sie sogar. Diane Lane als Ermittlerin spielt sehr gut, sie drückt mit einem Stirnrunzeln, einer Geste soviel aus, dass es eine Freude ist, richtige Schauspieler an der Arbeit zu sehen. Noch dazu ist die die Frau von Josh Brolin, da habe ich in kurzer Zeit die ganze Familie gesehen.

Joseph Cross ist als Bösewicht gut, wenngleich er eine etwas schlechtere Rolle hat. Er macht das Beste draus. Die restliche Besetzung ist ordentlich mit einem erstaunlich nervfreien Kind. Da habe ich wohl in letzter Zeit Glück mit Kinderrollen.

Wenn etwas zu kritisieren ist, dann das Ende, das passt nicht wirklich zum Rest des Films, der sehr realistisch daherkommt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Fazit: trotz des Trailers ein sehr guter Film, fesselnd, Techtalk, schauspielerisch gut.