Rammstein in der Wuhlheide

 25. Mai 2010 •  Ekkart •  Kritik, Musik •  ToDo

Ja, wir sind immer noch rückgratlose Rammstein-Schleimer und sind daher auch am Sonnabend in der Wuhlheide gewesen. Schön war’s. Das erste Highlight waren die Eintrittskarten, der erste große Lacher, die Tour heißt ja “Liebe ist für alle da”. Aber klickt das Bild selbst an.

Zunächst war uns das Wetter hold, gesäumt von Regentagen (zumindestens Tagen mit heftigen Schauern) war Sonnabend ruhig und angenehm. Mit dem Motorrad ist die Anreise auch kein Problem, durch die Motorradklamotten wird man auch seltener angesprochen, wenn man sich an die Spitze der Schlange stellt. Die rekordverdächtige geschätzte 200 Meter lang war.

Wir waren extra früh gefahren, um in Ruhe die Vorgruppe genießen zu können, für den Zeitvertreib waren dabei: ein Radio (Eishockey und Champions-League), “The Murders in the Rue Morgue” von Edgar Allan Poe und “The Opal Deception” von Eoin Colfer (gesprochen Owen). Sah komisch aus, dafür waren die Umbaupausen nicht langweilig.

Das Konzert fing fast pünktlich mit Skunk Anansie an, mit Skin, Cass, Ace und Mark Richardson. Trotz der seltsamen Namen, lässige Leute mit guter Musik. Vor allem beeindruckend die Stimme von Skin, die toll singt, aber schlecht redet. Aber wen interessiert das Gequatsche, wenn die Musik stimmt. Mich hatte die Band ab dem dritten Lied (“Because of You”), das war einfach stimmlich unglaublich gut. Die Band spielte eine Dreiviertelstunde und machte gute Stimmung.

Kurz nach neun ging es dann mit Rammstein los, das Konzert wie im Velodrom mit kleinen Änderungen. Es gab keine Puppen mehr bei “Wiener Blut”, die mit Laseraugen leuchteten und dann explodierten. Schade eigentlich, das war ein netter Effekt. Dafür waren hinter der Bühne zwei Pyrorampen aufgebaut, die entweder knallten oder die Effekte der Bühne verstärkten. Beeindruckend. Ebenfalls immer wieder beeindruckend, wie die Pyrotechnik synchron zur Musik läuft. Das passt genau.

Endlich gabe es auch keine Ansprache mehr von Till, nur Interaktion, wenn das Publikum mitsingen sollte. Und dann auch nur durch Gesten, nicht durch Anbiederei. Sehr schön. Dafür konnte das Publikum keinen Takt bei “Du hast” halten. Typische Zu-Früh-Kommer. Wie beim Marschieren in der Bundeswehr – aber das ist eine andere Geschichte.

Einziger Kritikpunkt seit drei Touren: das blöde zwischendurch aufhören und nach Zugaben rufen lassen. Lästig. Spielt das Programm und gut ist. Weiß sowieso jeder, dass da nochwas kommt – wozu also die Show?

Kurz die Highlights: die Eintrittskarten, die Bühne, Flake, der brennende Zuschauer, Flake im Boot, Frühling in Paris, Paul mit Gitarre an den Knöcheln, Till, der Pyroeffekt mit Raketen auf der Bühne, die sich durch die Rampen durch das Dach fortführten.

Fazit: ein gelungenes Konzert – wieder mal.