In der Jüdischen Allgemeinen ist letzte Woche ein interessantes Interview mit der Soziologin Orna Donath über ihr Buch erschienen, das sich mit Müttern beschäftigt, die es bedauern, Mutter geworden zu sein.
Dabei werden auch Fragen aufgeworfen, inwiefern Frauen Mütter sein müssen, welche gesellschaftlichen Zwänge es gibt, ob und wie man sich daraus befreien kann. Leider wurde im Interview nicht sehr tief darauf eingegangen.
Ich fand es interessant und unaufgeregt, die angesprochene Diskussion “Bereits 2015 haben Sie die Ergebnisse Ihrer Studie veröffentlicht. In Israel blieb es relativ ruhig. In Deutschland hingegen haben Sie eine gesellschaftliche Debatte ausgelöst.” ist an mir vorbeigegangen, schade eigentlich. Andererseits, vielleicht auch nicht schade, wenn ich die Diskussionskultur zu kontroversen Themen sehe.
Warum geht die Gesellschaft davon aus, dass jede Frau Mutter sein möchte? […] ich halte es für logisch, dass es Frauen gibt, die Mütter werden wollen, und andere, die das nicht wollen. Wir sind verschieden. Nur weil wir alle Frauen sind und das gleiche Reproduktionssystem haben, heißt es nicht, dass wir dieselben Träume, Fantasien oder Ziele haben. […] Viele haben mir erzählt, dass sie ihre Kinder lieben, als Menschen, als Persönlichkeiten. Sie bereuen nur die Mutterschaft, die Beziehung, die sie zu diesen Menschen haben. […] Sie wissen, dass es gesellschaftlich nicht akzeptiert ist, so zu fühlen.
(Quelle: Jüdische Allgemeine, via Mädchenmannschaft)