Ungarn ist böse, Dead Space 2 auch, Bayern nicht

 11. Januar 2011 •  Ekkart •  Computerspiele, Politik, Recht •  ToDo

Unganr ist böse, weil sie dieses böse Mediengesetz beschlossen haben und damit die Medien zensieren könnten. So darf als erste Auswirkung z.B. ein bestimmtes Lied nicht mehr im Radio gespielt werden.

Das Gesetz ist übrigens deshalb böse, weil die Komission nicht paritätisch besetzt ist, sondern nur mit Mitgliedern einer Partei. Das heißt: nicht die Zensur ist das Problem, sondern die Besetzung des Zensurgremiums.

Was mich zur BPJM bringt, unsere Zensurbehörde, die aber demokratisch in Ordnung ist, weil halt mehrere Parteien vertreten sind. Wie bei Rammstein zu sehen war, sind deren Entscheidungen oft lächerlich, denn es geht mitnichten um Jugendschutz, sondern um den “Schutz” der Gesellschaft.

Was mich zu Dead Space 2 bringt, einem Weltraumballerspiel. Dieses Spiel wurde der USK vorgelegt, die zum Schluss kam, dass es erst ab 18 geeignet ist. Würde man doch denken: ok, ab 18, das heißt nur für Erwachsene, Jugend ist geschützt.

Nicht so Bayern: die haben Einspruch gegen die Wertung eingelegt mit dem Ziel, dass die USK keine Wertung vergibt, so dass die BPJM das Spiel indizieren kann. Das wäre nicht möglich bei einem 18er-Spiel, da dort ja Jugendliche nicht rankommen. Das heißt, im Namen des Jugendschutzes soll ein Spiel verboten werden, das für Jugendliche sowieso nicht erhältlich ist.

Praktisch bedeutet das: Jugendliche holen sich das Teil aus dem Netz, Erwachsene müssen nach Österreich fahren und Bayern ist wieder sauber, dort ist das Jugendgefährdungsmonopol der katholische Kirche erhalten.

Was für scheinheilige Säcke das alles sind.

(Quelle gameswelt, via PS3-Blog)