Kritik: Furiosa: A Mad Max Saga (2024)

 28. Mai 2024 •  Ekkart •  Kritik, Mad Max •  Kino, Kritik •  IMDB •  9
 angesehen am 23. Mai 2024
 Fazit: George Miller kann Action zelebrieren und tut das, ein sehr gelungenes Prequel mit leichten Schwächen im Abgang.

Eintrittskarte für Furiosa: A Mad Max Saga (2024). Furiosa: A Mad Max Saga, die Fortsetzung zu Fury Road (Kurzkritik und Nachtrag), als Prequel angelegt.

Es hat sich für mich gelohnt, mal wieder alle Nachrichten aus der Filmwelt zu ignorieren, so hat mich dieses Prequel überrascht, mir war nicht klar, dass eins gedreht wird. Mir war auch nicht klar, dass ein Prequel nötig war, denn was soll das bringen?

Aber ich bin nicht George Miller, also gleich am ersten Tag rein. Leider übersehen, dass Untertitel dabei waren, das hat mich etwas überrascht (ok, stand auf der Karte). Dran gewöhnt, stört dennoch.

Zum Film: es geht, unüberraschend, darum, wie aus Furiosa Furiosa wird. Ebenso unüberraschend: es ist eine brutale Reise.

Im Gegensatz zum Vorgänger versucht Miller in diesem Film, einen etwas vielschichtigeren Bösewicht aufzubauen und hat mit Chris Hemsworth nicht die richtige Besetzung gefunden. Nichts gegen Hemsworth, aber er sieht zu gut aus, das Böse gelingt kaum und er spielt gegen seinen Text an. Die Dialoge und Monologe – sie sind langweilig. Sehr, sehr langweilig. Sie haben Pseudotiefe, versuchen, mysteriös zu sein und sind doch einfach nur flach.

Im Gegensatz dazu Furiosa, gespielt als Kind von Alyla Browne und als Erwachsene von Anya Taylor-Joy, beide hervorragend in ihrer Rolle. Was sehr daran liegt, dass sie gut spielen und in ihrer Rolle wenig Dialog haben.

Miller kann Action inszenieren, der Rest liegt ihm nicht so. Er traut plötzlich seinen Bildern nicht und versucht, über die Dialoge zu erklären, was beim Sehen sofort klar ist. Damit verlangsamt er den Film ungemein. Gerade im Gegensatz zu Fury Road stimmt das Gesamtverhältnis nicht.

Allerdings – Miller kann Action. Das beweist er in diesem Film wieder einmal. Wenn es mal zur Sache geht, dann kracht es. Nicht so überraschend wie im ersten Teil aber auf einem unglaublich hohen Niveau.

Was Miller außerdem sehr gut macht: er umschifft Erwartungen meinerseits über die Inhalte des Films. Die große Frage, wo Furiosa ihren Arm verliert steht nicht im Mittelpunkt. Die üblichen Klischees von Prequels und Frauengeschichten im Actiongenre werden vermieden. Das ist tatsächlich erfrischend.

Umso schader, dass die Dialoge einen zu oft aus der Stimmung reißen und das Ende der schwächste Teil des Films ist.

Das alles ist Kritik auf sehr, sehr hohem Niveau. Wäre dieser Film zuerst gekommen und danach Fury Road, hätte ich beide groß gefeiert.


 Fazit: George Miller kann Action zelebrieren und tut das, ein sehr gelungenes Prequel mit leichten Schwächen im Abgang.