Kritik: Alien: Romulus (2024)

 4. September 2024 •  Ekkart •  Alien, Kritik •  Kino, Kritik •  IMDB •  8
 angesehen am 2. September 2024
 Fazit: Erstaunlich guter Beitrag mit kleinen Schwächen.

Eintrittskarte Alien: Romulus (2024) für den 02.09.2024 Alien: Romulus, ein erneuter Versuch, der Alien-Reihe Leben einzuhauchen, das mit Alien³ nur noch schwach leuchtete und spätestens mit Alien: Resurrection verlosch. Und erinnert mich nicht an die unsäglichen Prometheus-Filme.

Jetzt also Fede Alvarez, der mit Don’t Breathe einen sehr guten und Evil Dead einen guten Film abgeliefert hat.

Räumen wir das Offensichtliche aus dem Weg: der Film kopiert Alien und Aliens schamlos. Er ist ein Fanservice-Film, der versucht, die Reihe zu modernisieren, ohne Fans vor den Kopf zu stoßen. Dabei geht er sehr oft den sicheren Weg und kopiert 1:1 die genannten Filme.

Ist das schlecht?

Nein.

Denn gut kopiert ist auch was wert. Da haben sich nun die verschiedensten Leute die Zähne dran ausgebissen und Fede Alvarez macht es einfach richtig.

Der Film geht schon mal mit einer richtig guten Weltraumsequenz los, in der ein Felsbrocken eingeholt und zerschnitten wird, offensichtlich, um ein Alien zu fangen.

Cut zum Planeten, könnte LV 426 sein, ist es aber nicht, wir lernen Rain kennen (Cailee Spaeny, sehr stark), die mit ihrem Bruder Andy (ein synthetischer, wie wir herausfinden, David Jonsson mit der vielschichtigsten Rolle) für Weyland-Yutani arbeitet und aus ihrem Vertrag nie rauskommen wird. Zum Glück haben ihre ehemaligen Freunde Interesse an Andy, da sie ein Raumschiff um die Cryoboxen erleichtern wollen, das nahe des Rings um den Planeten rumtreibt. Damit sind die sechs Hauptfiguren zusammen: Rain, Andy, Tyler (ehemaliger Freund von Rain), Kay (Freundin), Björn (Arschloch) und Navarro (Pilotin).

Ab geht es zum Raumschiff, die Cryoboxen werden entdeckt, das Kühlmittel mitgenommen, dadurch werden die Aliens (und das sind viele, insbesondere Facehugger) aufgetaut. Das Dezimieren beginnt.

Schon bis zu den ersten Facehuggern ist der Film einfach gut. Gut gedreht, die Atmosphäre stimmt, Charakterzeichnung könnte mehr Tiefe vertragen aber insgesamt sehr guter Einstieg.

Bis hierher konnte ich alle Logiklöcher auch gut ignorieren – aber – Auftritt Ian Holm als Rook. Nein. Es ist schon ganz grundsätzlich schlimm, wenn Schauspieler digitalisiert auftreten oder verjüngt werden. Aber das war unnötig, hat mehr Logiklöcher gerissen als erklärt und warum nicht einem anderen Schauspieler die Chance geben, sein Gesicht zu zeigen. Hat mich sehr gestört.

Weiter im Film: Facehugger huggen, Aliens schlüpfen. Zeitmangel im Film: Aliens werden in Rekordgeschwindigkeit groß, sind aber gut umgesetzt. Dicke Wumme wird gefunden und eingesetzt. Der Synthetische trifft rationale Entscheidungen. Logiklöcher entstehen und lungern rum. Fahrstuhlszene.

Aber alles nicht schlimm, denn, wie gesagt, der Film ist gut. Da isses mir egal, ob er plausibel ist.

Das Ende ist dann aus meiner Sicht verkackt. Mich stört nicht, dass es 1:1 aus Alien übernommen wurde. Das war ok (wenngleich dann doch etwas einfallslos).

Aber der Endgegner – schlimmes Design. Da merkt man (oder ich), dass Giger nicht mehr designt und damit die sexuelle Note des Monsters verlorengeht. Dazu noch der Look aus Prometheus, den ich, wie schon erwähnt, sehr, sehr schlimm finde. Insgesamt nicht so schlimm wie in Alien 4 aber auch nicht gut.

Insgesamt bin ich mit schlimmen Erwartungen reingegangen und sehr gut unterhalten wieder rausgekommen.

Der Vollständigkeit halber zu den Logiklöchern, die mir im Gedächtnis geblieben sind:

  • Ring um Planet
  • Ring besteht aus dichter, fester Materie
  • Verhalten von Flüssigkeiten im Weltraum
  • Energieerhaltung beim Ausschalten der Schwerkraft
  • das Wärmeempfinden der Facehugger und der Umgang damit
  • die rasante Entwicklung der Aliens
  • die Menge der Aliens

 Fazit: Erstaunlich guter Beitrag mit kleinen Schwächen.