Heute war es dann mal wieder soweit, nach einer unschönen Episode letzten Donnerstag, die noch in eine Anzeige münden wird, zwei ebenfalls unschöne Vorgänge heute.

Der Regensburger erwischte mich an der Palisadenstraße kurz vor der Kreuzung Lebuser Straße (OpenStreetMap).
Er wollte mich vor der Kreuzung überholen und beeilte sich damit nicht. Natürlich bog ein anders Auto in die Palisadenstraße ein, so dass er nach rechts ausweichen musste. Dass ich dort fuhr, störte ihn nicht. Vorerst. Immerhin ließ er sich durch energisches Klopfen an der Scheibe dazu bringen, anzuhalten. Und auszusteigen.
„Was schlägst Du mein Auto?“
Oh Mann, die Frage schon wieder. Soll ich ihm erklären, dass das meine letzte Möglichkeit war, ihn zu stoppen, mich umzufahren. Und dass ich seinem tollen Auto auch den Lack hätte zerkratzen können, es aber vorziehe, nichtinvasiv zu intervenieren? Hätte ihn das interessiert? Eben.

Danach ging es bis zum Zoo ganz gut voran, viele Autos, die sich im Weg standen, da kommt man gut vorbei. Am Zoo fuhr ich dann auf der Budapester Straße (OpenStreetMap) auf der Busspur vor mich hin, links neben mir ein LKW, vor mir eine Radfahrerin. Hinter uns ein Taxi, dass jetzt noch unbedingt vor der nächsten roten Ampel (ca. 100m voraus) überholen musste. Während der Fahrer bei mir noch ca. 30 cm Abstand einhielt, wurde es vor mir mit der Radfahrerin knapp, da da ja noch der LKW war. Der Abstand von Taxi zur Radfahrerin war ungelogen nicht größer als drei (3!) Zentimeter. Entsprechend erschrocken war sie dann auch. Fiel aber nicht hin, Gelegenheit für mich, das Taxi zu überholen (wir erinnern uns, rote Ampel), erst mal zu blockieren und ein klärendes Gespräch zu suchen. Kurzzusammenfassung der Erläuterung des Fahrers:
„Die Spur ist für beide freigegeben.“
Mittlerweile war die Frau auch da, machte sich etwas Luft, zwischenzeitlich wollte sich der Fahrgast einmischen, sah aber wohl ein, dass das keine gute Idee gewesen wäre. Nach einer kurzen Diskussion fuhren wir dann alle weiter.

Es gibt so diese Tage.

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11 Comments

  • Du musst dir echt mal ne kleine Kamera an den Helm montieren. Das ganze dann ins Netz stellen. Dazu deine Kommentare und fertig.
    So wirst du bestimt berühmt 🙂 Die Frage ist nur ob du das auch möchtest.

    • Man kann ja hier mit Kommentaren nicht viel falsch machen, aber mich als Helmtiger zu bezeichnen – Vorsicht.

      Kamera habe ich schon dran gedacht, müsste ich mich mal zu durchringen.

    • Wenn etwas nicht hilft und unpraktisch ist, benutze ich es auch nicht. Z.B. Helme oder Christopherus-Medaillons. Gleiche Wirksamkeit.

      Über die Helmpflicht in Australien weiß ich Bescheid, einziger Effekt bisher: die Anzahl der Radfahrer ist drastisch zurückgegangen. Kein Einfluss auf Unfälle, Verletzungen, Tote.

  • Das ein Helm nicht helfen soll halte ich für ein Gerücht. Unpraktisch ja und dass sich eine Helmpflicht negativ auf die Anzahl der Radfahrer auswirkt auch ja, aber du kannst mir nicht erzählen, dass es Situationen, sprich Unfälle, gibt bei denen ein Radfahrer mit Helm mit dem Leben davon kommt, während einer ohne Helm stirbt. Mag auch sein, dass diese Situationen nicht so zahlreich sind wie viele glauben, jedoch rechtfertig auch nur ein so ein Szenario für mich das Tragen eines Helms. Das ganze gilt im Besonderen für Kinder. Würdest du dein Kind ohne Helm auf der Straße radfahren lassen? Oder in deinem Falle deine Katzen? 😉
    Du musst ja keinen tragen 🙂
    Gruß Björn
    PS: Heute mal etwas ernster als sonst *lach*

  • Na, das erfordert jetzt eine längere Antwort 🙂

    1. Ich muss keinen tragen und „Helmpflicht“ widerspricht sich. Solange ich keinen tragen muss, bin ich erst einmal zufrieden, dann kann jeder selbst entscheiden, wie stark er sich gefährdet fühlt.

    2. Ja, es gibt Situationen, in denen ein Helm helfen würde. Aber: es sind sehr wenig (Frontalzusammenstoß mit behelmtem Kopf bei niedriger Geschwindigkeit). Höhere Geschwindigkeiten, da hilft ein Fahrradhelm nicht viel. Seitlicher Aufprall – dito.

    3. Fahrradfahren ist im Allgemeinen eine sehr sichere Sache. Und gut für die Gesundheit. Das heißt, der negative Effekt einer Helmpflicht (Anzahl der Radfahrer) ist insgesamt gesehen sehr hoch, da die Bewegung fehlt. Zusätzlich müssen die Leute sich ja trotzdem fortbewegen, im schlechtesten Fall mit dem Auto – mehr Verkehr. Und der Autoverkehr, das ist der Verkehr, der das Fahren sehr unsicher macht.

    4. die Gefahr, an Kopfverletzungen zu sterben (oder welche zu bekommen), ist beim Autofahren erhöht (Blechhülle, die auf Kopf prallt), bei Fußgängern (gerade bei Kindern Kopf genau in der falschen Höhe) und im täglichen Leben (Umfallen). Hier sind bei dem Eis drei Menschen gestorben, die umgefallen sind, auf den Hinterkopf. Das heißt, hier würde ein Helm deutlich mehr helfen. Die Radfahrer, die in Berlin dieses Jahr gestorben sind, wären wahrscheinlich auch mit Helm tot, denn meist waren das Abbiegeunfälle mit LKWs. Hier würde z.B. helfen, einen Beifahrer vorzuschreiben.

    5. es gibt die Theorie (für die ich die Belege aber bisher nicht wissenschaftlich genug finde), dass Kinder durch einen Helm verlernen, richtig zu fallen, zum Teil deswegen, weil der Helm im Verhältnis so schwer ist, dass er den Kinderkopf nach unten zieht, also durch den Helm die Schwere der Verletzungen steigt, die teilweise durch den Helm wieder kompensiert wird.

    6. wichtig, falls Du nicht überzeugt bist und Deinen Kindern trotzdem einen Helm aufsetzt: immer den Gurt schließen und darauf achten, dass sie den Helm nur beim Radfahren aufsetzen. Es gab schon mehrere Unfälle auf Spielplätzen, bei denen sich Kinder mit dem Helm verhakt und erdrosselt haben.

    7. persönliche Erfahrung: bei meinen drei Unfällen bisher hättte mir ein Helm nicht geholfen. Evtl. eine Schramme weniger, dafür die Gefahr der Halsüberdehnung, da der Helm ja eine gewisse Dicke hat.

    Wären Fahrradhelme Integralhelme, würden sie sogar etwas helfen. Aber sowas will ja noch nicht mal die Industrie bzw. der ADAC.

  • ui das macht ja richtig Spass 🙂

    zu 1. Natürlich bleibt es dir selbst überlassen ob du einen trägst oder nicht. Das bleibt dem Motoradfahrer auch. Und als Autofahrer muss ich mich auch nicht anschnallen.

    zu 2. Wie gesagt, allein die Tatsache dass es überhaupt Situationen gibt, bei denen ein Helm hilft, rechtfertig für mich das Tragen.

    zu 3. Hat meiner Meinung nichts damit zu tun, ob ein Helm hilft oder nicht. Mir gehts hierbei um die Sicherheit eines Helms und nicht ob Leute überhaupt zum Fahrrad greifen. Selbstverständlich ist Bewegung gut und gesund, jedoch ist dass ja die Entscheidung eines jeden einzelnen. Ob ich Auto fahre, Rad fahre, Laufen gehen, anderweitig Sport mache oder zu Hause vorm TV sitze und Chips einschaufel.

    zu 4. Willst du jetzt Fussgängern Helme aufsetzen? Auch hier, Was hat die Verletzungsgefahr beim Autofahren, Laufen etc. mit der Sicherheit von Helmen beim Radfahren zu tun? Ich kann dir auch sagen, dass Bungee springen ohne Seil verdammt gefährlich ist und es hat trotzdem nix mit Radfahren zu tun 😉

    zu 5. finde ich sehr weit hergeholt. Du sagst ja selber dass die Belege für eine solche Theorie sehr unwissentschaftlich sind. Und moderne Helme wiegen doch kaum was.

    zu 6. Das ist natürlich selbstverständlich, Genauso unsinnig ist es wenn du die Prollos in berlin auf ihren Mofas rumdüsen siehst, die zwar nen Helm aufhaben, aber der Gurt baumelt los umher. Richtiger Gebrauch ist natürlich ne Voraussetzung. Das gilt aber für alle Sicherheitssysteme.

    zu 7. das ist natürlich deine persönliche Erfahrung.

    Abschließend muss ich sagen, dass du mich nicht überzeugt hast und ich selber auf jeden Fall ne Helm tragen würde und auch meine Kinder ohne Helm nicht aufs Rad lassen würde. 🙂

  • zu 1. Halt eben nicht. Ich werde bestraft, wenn ich ohne Helm Motorrad fahre oder ohne Gurt Auto. Und wenn es einen Unfall gibt, zahlt die versicherung nicht oder weniger, unabhängig davon, ob es was genutzt hätte oder gebraucht wurde. Daher bin ich gegen eine Helmpflicht.

    zu 2. Das ist eine „gefährliche“ Sichtweise, denn mir fallen für jede Art von Unfall Sachen ein, wie der hätte verhindert werden können. Z.B. die Helme für Fußgänger. Da gibt es genug Situationen, in denen ein Helm hilft, mehr als beim Radfahren. Trotzdem denke ich, wirst Du keinen Fußgängerhelm tragen. Es gibt halt Bereiche (das Leben :), in denen es keine absolute Sicherheit gibt. Und wenn man das akzeptiert, dann ist man dabei, Regeln aufzustellen, die das Gros der Unfälle/Verletzungen etc. verhüten oder deren Folgen mindern. Gefahrenabwägung.

    zu 3. Aber mit einer Helmpflicht hat Australien nachgewiesenermaßen eine Menge Leute vom Radfahren abgehalten. Ob das jetzt insgesamt die „positiven“ Folgen des Helmtragens (die halt nicht eintraten) aufwiegt, ist für mich die Frage.

    zu 4. Ja, denn, um Dich zu zitieren: „allein die Tatsache dass es überhaupt Situationen gibt, bei denen ein Helm hilft, rechtfertig für mich das Tragen.“ Das gilt auch für Fußgänger und insbesondere für Autofahrer bzw. da noch mal besonders für die Mitfahrer. Ich will darauf hinaus, dass Radfahren aus irgendeinem Grund gefährlicher als die anderen beiden Fortbewegungsarten erscheint, was schon statistisch nicht zu begründen ist.

    zu 5. Ja, denke ich auch. Zumindestens wenn man seinen Kindern nicht die billigsten Helme kauft.

    zu 7. Eben. Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass die Gefahren, denen ich ausgesetzt sind, nicht durch einen Helm gemindert würden. Glaubt man englischen Erhebungen, werden sie sogar erhöht, da dort die Leute mit Helm enger und aggressiver überholt werden, als die Leute ohne Helm. Da bin ich mir aber über die Datenbasis noch nicht ganz klar.

    Trage ruhig einen Helm, setze ihn Deinen Kindern auf, habe ich nichts dagegen. Aber zwinge mir nicht einen Helm auf. Und bringe Deinen Kindern ordentlich Radfahren bei, d.h. nicht zu weit rechts, immer die Autofahrer beobachten, nicht auf der falschen Seite fahren (Zweirichtungsradweg!), dann geht das schon. Oder setze sie auf’s Motorrad, das ist eh‘ besser.

    Aber apropos: meine Kinder? Plural?

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