23. August 2010 • Ekkart • Fantasy Filmfest, Kritik • ToDo
Ein Malaga-Eis und einen Kinowechsel nach Tucker & Dale war der zweite Film des Sonnabends Black Death von Christopher Smith, der mir schon Severance gebracht und damit einen Stein bei mir im Brett hat. Zusätzlich war Herr Smith in Berlin und richtete vor und nach dem Film noch einige Worte an uns. Wobei er vorher eigentlich nur betonen wollte, dass, wenn der England-Treffer bei der WM gegeben worden wäre, England Weltmeister geworden wäre.
Dann ging es auch schon los und die ganze Freude von Tucker und Dale war nach den ersten Minuten verflogen. Hier kam kein lustiger Film, sondern ein finsterer, böser Film über die Zeit, als die Pest herrschte und ein Dorf davon verschont blieb.
Das konnte die Kirche nicht auf sich sitzen lassen und schickte einen Ritter, um den dort arbeitenden bösen Zauberer ausfindig und unschädlich zu machen, so dass auch jedes Dorf seine Pest bekomme. Ein Mönch, ein Novize, begleitet die Gruppe aus persönlichen Gründen. Sie finden das Dorf, sie finden den Grund für das Ausbleiben der Pest und dann wird alles noch schlimmer.
So stelle ich mir die erste Hälfte des zweiten Jahrtausends vor: dreckig, überfromm und unfromm zugleich. Einfach abscheulich auf beiden Seiten. Unschuldige Dritte gab es auch, die hatten dann am meisten zu leiden. Das wäre alles noch in einem Film zu ertragen, wüsste man nicht, dass die Menschen tatsächlich so waren und auch heute nicht weit davon entfernt sind.
Nach diesem Film hat man keine gute Laune mehr. Zu Recht.
Nach dem Film gab Herr Smith noch einige Antworten auf Fragen des Publikums, ich habe mich sogar auch kurz gemeldet. Die interessanteste Antwort war: er hat den Film tatsächlich so geplant, und auch so, dass es keine Guten oder Bösen gibt, sondern beide Seiten beides verkörpern. Und dass der eine Schauspieler erst mit dem schlechtesten Haar des Fundus wie Klaus Kinski aussieht, dann aber mit verblüffender Ähnlichkeit.
Fazit: ein starker Film, allerdings ein deprimierender Film.