One Shot – nach den Expend4bles der modernere Actionheld Scott Adkins in Aktion.
Zugegeben, ich mag Scott Adkins und bin auch der einfachen Action nicht abgeneigt. Da reicht es mir, wenn 1-2 frische Elemente reingebracht werden, um mein Interesse zu wecken.
Das frische Element ist in diesem Film die Idee, den Film als One Shot zu präsentieren, also so zu tun, als ob alles in einem Take gedreht worden sei. Zugegeben: das funktionierte für mich sehr gut.
Zunächst bekommt der Film eine große Enge, da die Kamera sehr nah an den Figuren ist. Dann erzeugt das ein größeres Realitätsgefühl. Und das Film läuft damit in Echtzeit, 85 Minuten, die wir mit den Protagonisten erleben. Und wir folgen unterschiedlichen Figuren und kehren wieder zu anderen zurück, ohne zu wissen, was die anderen gerade tun. Wie schon gesagt, das hat für mich sehr gut funktioniert.
Adkins soll einen Gefangenen aus einem Militärgefängnis nach Washington überstellen. Der eher sadistische Gefängnisleiter (Ryan Philippe, lang nicht gesehen, schlechte Rolle abgekriegt) hat da was dagegen und will bürokratische Hürden aufbauen. Seine nicht weniger sadistischen Wärter foltern unterdessen frohgemut ihre Gefangenen.
Das alles zeigt der Film unbeteiligt als Fakt. Weder findet er das schlimm noch gut, sondern nimmt eine “ist halt so”-Position ein. Unerwartet. Für die Zielgruppe ist er sogar erstaunlich politisch, wenn er Terror beiderseits benennt.
Das Gefängnis wird von Terroristen überfallen und dann gehen 75 Minuten Gemetzel los. Es sterben wirklich viele Leute.
Leider gehen dem Film nach zwei Dritteln die Ideen aus und da sind noch sehr viele Teroristen zu töten und der Endkampf steht aus. Und da wird der Film plötzlich generisch: unverwundbarer Hauptheld, dumme Gegner, sofortige Killshots mit Pistole, ewiges Danebenschießen mit MG. Dialoge aus der Hölle. Paintball-Feeling. Der Endkampf enttäuscht dann leider auch.
Für das, was der Film sein will, ist er gut: enge, nahe Action mit hohem Bodycount. Die One-Shot-Idee ist gut. Leider geben die Rollen wirklich nix her, Klischees Galore. Und am Ende flacht der Film sehr ab.
Schade, trotzdem gut unterhalten aber da wäre doch mehr drin gewesen.
Fazit: Interessant, im Abgang etwas langweilig.