Saw II – die sehr schnelle Fortsetzung von Saw, was nach dem Erfolg des ersten Films zu erwarten war. James Wan ist noch als Produzent dabei, inhaltlich übernehmen Leigh Whannell und Darren Lynn Bousman, Bousman auch die Regie.
Wir beginnen mit dem Fallentod eines Polizeiinformanten, den Detektivin Allison Kerry (Dina Meyer) bearbeitet. Sie ruft Detektiv Eric Matthews (Donnie Wahlberg mit guter Performance) dazu, da er in einer Botschaft am Tatort direkt von Jigsaw angesprochen wird. Er beteiligt sich dennoch nur widerwillig an der Ermittlung in diesem Fall.
Immerhin hilft er beim Auffinden von Jigsaws Versteck und hier geht die Geschichte erst richtig los. Jigsaw ist anwesend, auf den Monitoren läuft das “innere” Spiel: acht Menschen, die in einem Haus eingesperrt sind, in dem Nervengas freigesetzt wurde. Unter ihnen Matthews’ Sohn.
Das “äußere” Spiel dreht sich um Matthews, dessen Aufgabe ist, allein mit Kramer zwei Stunden zu reden. Dann verspricht er, dass Matthews seinen Sohn gesund wiedersieht. Kramer ist offensichtlich krank, wir kennen seinen Krebs schon vom letzten Film. Er wehrt sich nicht, sondern redet nur ruhig mit allen Anwesenden.
Im inneren Spiel erwachen die Personen nach und nach und müssen herausfinden, wie sie an die Spritzen mit dem Gegengift kommen, die im Haus versteckt sind. Die Ausgangslage hat etwas von Cube, der für dieses Spiel sicher geistig Pate stand. Auch hier ist es schwierig, die Personen zum Zusammenarbeiten zu bewegen, da diese mental eher instabil sind. Allerdings wird es deutlich blutiger als in Cube, und der war schon heftig.
Mehrere Gewalttaten, Fallen und Tode später stehen die Überlebenden fest. Außen fällt es Matthews schwer, sich in seine Rolle des Zuhörers zu finden. Er ist ein äußerst aggressiver Mensch, der sich nicht an Regeln hält, auch beruflich. Was der Grund ist, warum ihn Jigsaw testet. Er prügelt um sich, lässt seinen Aggressionen freien Lauf, ohne dass ihn das weiterbringt.
Im großen Finale wird alles stimmig zusammengebracht und beim ersten Sehen habe ich, wie im ersten Teil, die Auflösung nicht kommen sehen. Und die ist gut.
Dieser Film erweitert die Serie enorm, Jigsaw bekommt mehr Hintergrund und Wahlberg ist ein sehr guter Gegenspieler. Das äußere Spiel ist clever und die Dynamik der Figuren stimmt.
Das innere Spiel finde ich immer schwierig anzusehen, da die Figuren nicht sympatisch sind. Also noch weniger als sonst. Außerdem werden sie zwar dezimiert, die Fallen sind jedoch so konstruiert, dass sie eigentlich eher zufällig und auch von den falschen bedient werden können und werden.
Insgesamt ist der Film jedoch eine sehr gute Fortsetzung des ersten Teils. Die Ideen werden aufgegriffen, erweitert und insbesondere Jigsaw wird unterfüttert. Seine Idee, die Leute nicht zu bestrafen, sondern ihnen den Wert ihres Lebens vor Augen zu führen, wird eingeführt. Das Ganze von Tobin Bell hervorragend dargestellt, der hier Jigsaw etabliert. Außerdem wird erstmalig das Element der unterschiedlichen Zeiterzählebenen eingeführt und das sehr geschickt. Hat mich damals im Kino überrascht.
Die Fallen des Films:
Auch hier gibt es wieder eine “Falle”, die nicht zu einem Spiel gehört: → The Electrified Staircase.
Fazit: Sehr gute Fortsetzung und Erweiterung des ersten Teils.