15. Juli 2008 • Ekkart • Journalisten, Kritik • ToDo
Es ist schon deprimierend, wenn Journalisten normales Verhalten, vielleicht mit einem primitiven Scherz gekoppelt, als fehlerhaft und dumm darstellen, während überzogene Reaktionen als richtig bezeichnet werden.
Fluggast verdirbt sich Ferien mit dummem Scherz
An der Flughafen-Gepäckkontrolle sollte man besser keine Späße treiben: Ein Rostocker durfte seinen Urlaubsflug nach Mallorca nicht antreten, weil er den Sonnenschirm in seinem Koffer als Kalaschnikow ausgab. Er muss mit einer Anzeige rechnen.
…
Zudem wird gegen den Mann wegen des Vortäuschens einer Straftat ermittelt.
Der Mann wird jetzt in irgendwelche Listen eingetragen und darf wohl nicht mehr mit dem Flugzeug reisen. Auf jeden Fall nicht in die USA. Wer das für übertrieben hält, dem sei der Annalist-Blog empfohlen.
Man muss sich das mal bildlich vorstellen: man sagt im Scherz, man hätte eine Kalaschnikow, ok, der Scherz ist blöd, aber deswegen nicht geflogen werden und eine Anzeige bekommen? Das ist nicht nur albern, das ist blöd, entwürdigend, niveaulos, … Das muss angeprangert werden. Inklusive der entwürdigenden Prozedur, der man bei jedem Flug ausgesetzt wird. Schuhe ausziehen, anblaffen lassen, Gürtel ab, Zahnpaste im Koffer aufgeben etc.
Aber Journalisten und Menschenrechte, Menschenwürde oder Grundrechte, das ist nur dann ein Thema, wenn Journalisten betroffen sind.
Quelle: Spiegel Online (nicht verlinkt, um diesem Schmierenblatt nicht noch Klicks zu generieren)