Kritik: The Contractor (2022)

 30. Oktober 2024 •  Ekkart •  Kritik •  Kino, Kritik •  IMDB •  5
 angesehen am 30. Oktober 2024
 Fazit: Durchschnittlicher Bourne-Klon.

The Contractor – zugegeben, den hab ich mir angeguckt wegen des Titelzusatzes “Spezialeinsatz Berlin”.

James ist ein ehemaliger Soldat, dessen Knie kaputt ist und der deswegen starke Drogen und Medikamente nimmt. Er trainiert wie ein Wilder, um sich in Form zu bringen und in der Armee zu bleiben. Klappt nicht, er wird wegen Drogenmissbrauches ehrenvoll aber ohne Pension etc. entlassen.

Also muss er sich anderweitig verdingen, hier als Söldner bei einer für den Zuschauer offensichtlich seltsamen Truppe, für ihn aber sehr ehrenvoll. Einsatz in Berlin, teilweise vor Ort gedreht. Ein Wissenschaftler muss umgebracht werden, das Labor angezündet, dann ist James auf der Flucht.

Er entdeckt, dass er reingelegt wurde, also zurück in die USA und alle plattmachen.

Dreh- und Angelpunkt des Films ist Chris Pine als James. Er bringt das auch gut rüber, ohne allzuviel zu schauspielern.

Die anderen Schauspieler1 sind ebenfalls ok. Schnitt und Machart des Films sind gut.

Nicht gut ist das Drehbuch. Das ist sehr hanebüchen. Stark an Bourne orientiert gibt es so viele offensichtliche Logiklöcher und unglaubwürdige Szenen im Film, dass es einen rausreißt. Die Prämisse stimmt nicht, die innere Logik fehlt und das wird nicht anderweitig kompensiert. Außerdem ist der Film gerade am Anfang bewusst langsam gehalten, das passt zwar zunächst, wird dann aber recht oft langweilig.

Damit ist der Film einfach mittelmäßig. Er ist nicht schlecht, dafür ist er zu gut gedreht. Aber er macht nix aus seinen Figuren, die Geschichte ist zu abgenudelt und Bourne wird nie erreicht.

In Berlin stimmt auch nix Geographisches aber das will ich mal nicht soo ernst nehmen. Da ich den Film auf Deutsch geschaut habe, kann ich auch nicht sagen, ob alle “Deutsch” sprachen in Berlin.

Ach ja: können wir das lassen, dass aus 100 Metern Entfernung von Profis mit einem Gewehr auf Leute geschossen wird: freie Schusslinie, Dauerfeuer und man entkommt dem durch Ducken? Das nehmen wir doch selbst Bond nicht mehr ab…


  1. es gibt zwei Schauspielerinnen, aber nicht wirklich mit Rollen. ↩︎


 Fazit: Durchschnittlicher Bourne-Klon.