Old School Rock und die Wiege des Heavy Metal – wir hatten alle drei Bands noch nicht gesehen, eigentlich waren wir wegen Judas Priest da aber das LineUp war schon beeindruckend. Dazu die Max-Schmeling-Halle – eine gute Location für Konzerte, könnte alles noch etwas näher sein, aber Ton war laut, Bands zu sehen. Außerdem sind die Sitzreihen so gebaut, dass man problemlos über die vor einem Sitzenden hinwegsehen kann.
Uriah Heep machten den Anfang, 1969 gegründet, schnell, laut und abwechslungsreich. Die weißen Haare flogen nur so aber keine Ermüdungserscheinungen oder Langsamkeit im Spiel. Besonders beeindruckend der Sänger: Bandbreite, leise, laut, hoch, tief, langsam, schnell und jeder Ton saß.
Viele Lieder kannte ich nicht, eigentlich nur “Lady in Black” aber das war egal, die waren auch so gut. Das ist immer schon mal ein gutes Zeichen. Eine Dreiviertelstunde guter Unterhaltung, bei “Free ’n’ Easy” kam leichtes Motörhead-Feeling auf.
Einziger Wermutstropfen: die Lichter in den Oberrängen blieben an, warum auch immer, nur bei dieser Band.
Kurze Umbaupause, dann Saxon. Ja, auch wieder laut und schnell. Weiße Haare, viel Energie, viel Freude am Spielen.
Hier kannte ich noch weniger Lieder, ok “Hell, Fire and Damnation” sagte mir was, aber das ganze Konzert erschien mir etwas eintöniger als Heep. Die Lieder ähnelten sich doch etwas und hatten weniger Bandbreite. Was allerdings das Erlebnis nicht schmälern soll – keine Ballade trübte den Auftritt 😄 Etwas mehr als eine Stunde Auftritt, das war schon gut, insbesondere, weil mir die letzten drei Lieder tatsächlich am besten gefielen.
Denim and Leather – Brought us all together
Während des Konzerts wurden verschiedene Kutten auf die Bühne geworfen, die von der Band angezogen wurden. Em Ende des Konzerts hat der Sänger (Biff Byford) sie dann signiert und zurückgegeben.
Kurze Umbaupause, dann “The Priest is Back”.
Beeindruckend.
Was Judas Priest spielt ist enorm. Das ist hart, schnell, laut, roh und Rob Halfords Stimme – Wow.
Leder und Nieten. Dreizackiges Teufelskreuz.
Hier kannte ich durch Jakob Kranz schon einige Lieder, und auch, weil Priest einfach viele gute Lieder geschrieben haben. Mit “Panic Attack” fängt das Konzert schon mal mit einem Brecher an und es wird nicht weniger.
Die Bühne ist leer, bis auf einige Videowände und das Kreuz, das effektvoll heruntergefahren werden konnte. Das war mal was. Nichts lenkte ab und so konnten wir feststellen:
Der Bassist hat seinen festen Ort und geht dort nicht weg.
Die zwei Gitarristen nutzen die Bühne und schrammeln dort vor sich hin.
Rob Halford weiß nicht so recht, wie er sich bewegen soll, wenn er nicht singt und läuft ziellos über die Bühne und guckt den Gitarristen gern beim Spielen zu.
Wenn mal Choreo, dann leichtes Hin- und Herwippen im breiten Stand.
Der Drummer bleibt im Hintergrund, spielt schnell und gut und hat sogar einen Redepart.
Rob Halford kann sehr, sehr hoch singen. Sehr hoch. War in den tieferen Passagen allerdings etwas zu leise abgemischt.
Rob Halford kommt alle Nase lang mit einem neuen Umhang auf die Bühne.
Es gibt wenig Zwischenrede zwischen den Liedern, da ist eher ausruhen angesagt.
Es gibt aber auch wenig Pausen, da werden gern mal drei Lieder am Stück gespielt.
Am Ende kommt das lang erwartete Motorrad mit auf die Bühne.
Mit “Living After Midnight” endete der Abend, noch mal schön zum Mitsingen.
Schön war es. Wir hatten psychedelischen Altmännerrock erwartet und haben Old School aber in sehr gut bekommen. Heep hat sogar mit der Orgel gerockt, wenn man deren erste Auftritte mit “Lady in Black” mit dem Konzert vergleicht merkt man: ist härter geworden.
Kann ich nur empfehlen, diesmal auch keine Ausfälle im Publikum, rundum gelungen.
Fazit: Überraschend gut und abwechslungsreich.