Wie ich schon früher schrieb, ging der Winter eigentlich vom Fahrradstandpunkt aus. Es gab natürlich einige Ausnahmen, die das Wetter zum Anlass nahmen, besonders rücksichtslos zu fahren. Das sind dann die, die in den Nachrichten vom Winter in Unfälle gezwungen wurden.
Der Schlimmsten mir gegenüber war ein Golf-2-Cabriofahrer, der mir auf der Leipziger Straße begegnete. Es war der Tag, an dem es frisch geschneit hatte, alle fuhren langsam und vorsichtig, ich auf der Busspur, neben mir zwei Reihen wartende Autos an der roten Ampel.
Als ich neben dem Golf bin, beginnt er, auf die Busspur zu wechseln. Da bin ich aber. Er sieht mich (immerhin) und fängt wie wild an, zu hupen. Fenster runter und “Mach’ endlich Platz.” Dabei fährt er immer weiter rüber. Ich kann aber wegen des Schnees nicht wirklich ausweichen (selbst wenn ich gewollt hätte, was ich nicht tat). Das stört einen echten Golffahrer nicht, er rüber und vor mich, Abstand ca. 20 cm, das macht bei Schnee besonders Spaß.
Damit ist es aber nicht getan., ich hab’ ja seine Golfseele verletzt. Also vor mich, abbremsen. Ich will vorbei, er fährt vor mich, wieder abbremsen etc. Hatte ich schon den Neuschnee erwähnt?
Irgendwann hatte er genug, fuhr an der Schlange vorbei und reihte sich dann vor den anderen Autos an der nächsten Schlange ein. Ich überlegte noch, ob ich was mache, aber ich wollte ja auch vorankommen, also bin ich einfach weitergefahren. War ja schneller als er. Aber seltsam war es schon.
Dagegen nehmen sich die aus-der-Parklücke-Fahrer schon fast ruhig aus, wenn sie denn einfach beschleunigen. Was sie selten tun. Aber dann überrascht sind, wenn das Fahrrad vor ihnen steht. Das ist aber im ganzen Januar/Februar nur fünf Mal passiert.