Kritik: A Quiet Place (2018)

 7. Februar 2022 •  Ekkart •  Kritik •  Kino, Kritik •  IMDB •  7
 angesehen am 24. Januar 2022
 Fazit: starker Film mit Abzügen in der B-Note.

A Quiet Place, so alt ist der Film noch gar nicht, der zweite Teil ist schon raus, da muss ich den ersten doch nachholen.

Leider im Heimkino, ich kann mir gut vorstellen, dass der im Kino gut kommt, vorausgesetzt, das Publikum ist ruhig (har har, das wird wohl nicht passieren). Denn der Titel ist Programm, nach der Invasion durch Außerirdische muss man leise sein, sonst erwischen einen die Aliens. Und die fackeln nicht lange.

Wir begleiten eine kleine Familie dabei, wie sie sich den Alltag eingerichtet haben. Alle helfen mit und haben sich mit der Situation arrangiert.

Mehr oder weniger, in der Eingangssequenz sehen wir, wie der jüngste Sohn von Außerirdischen erwischt wird, Tochter Regan (Millicent Simmonds) hat nicht unerheblich Anteil daran. Das scheint nicht wirklich aufgearbeitet worden zu sein, Regan macht sich Vorwürfe, die Vater Lee (John Krasinski) nicht ausräumt. Er scheint Sohn Marcus (Noah Jupe) zu bevorzugen. So viel zum dramatischen Setting, ein Jahr später ist Evelyn (Emily Blunt) wieder schwanger, Eskalation.

Wie nicht anders zu erwarten, führen viele Missverständnisse zum Erscheinen der Außerirdischen, Verwicklungen und vielen Nahtodszenen. Wer überlebt, ist nicht von vornherein klar.

Klar ist, dass es eine Art Happy-End gibt mit einem sehr deutlich auf einen zweiten Teil ausgerichteten Ende.

Zum Positiven: die Schauspieler:innen sind hervorragend und die Inszenierung steht dem in nichts nach. Die Ruhe, das Verhalten und auch das Design der Außerirdischen sind stimmig und sehr, sehr gut. Der Film ist atmosphärisch dicht, packend und sehr nah am Geschehen.

Positiv ist ebenfalls, dass keine zwischenmenschlichen Konflikte nach der Art “Fremder kommt und bringt alles durcheinander” eingebaut werden.

Rein filmisch wäre das eine 9-10, wenn da nicht die Geschichte selbst, d.h. die aufgesetzten Konflikte und die riesigen Logiklöcher im Film wären. Schon beim Sehen fragt man sich, warum nicht dies oder jenes gemacht wird, was einfach ganz offensichtlich ist (z.B. einen Raum schallisolieren und sich dort unterhalten). Insbesondere die rein klischeehaften Konflikte, und die große Erkenntnis am Ende sind zum Kopfschütteln naiv.

Das stört beim Sehen ein wenig, dennoch ist der Film als solcher gut. Aber für mehr Punkte hätten mit wenig Änderungen viele Dinge ausgeräumt werden können.

Ich bin gespannt auf den zweiten Teil, kann mir aber vorstellen, dass der schwächer wird, wenn die aktuellen Trends der Figurengestaltung mit mehreren zusätzlichen menschlichen Bedrohungen aufgegriffen und nicht gut umgesetzt werden. Für diesen Film gilt aber:


 Fazit: starker Film mit Abzügen in der B-Note.