Kritik: Barbarian (2022)

 18. Februar 2025 •  Ekkart •  Kritik •  Kino, Kritik •  IMDB •  6
 angesehen am 15. Februar 2025
 Fazit: Gute Ansätze, kann sich nicht entscheiden und wird gegen Ende richtig schlecht.

Barbarian – zwei Filme in einem.

Wir fangen sehr stimmungsvoll an, Tess (Georgina Campbell) steht vor einem Ferienhaus in einer abgeranzten Gegend, etwas ist schiefgegangen, es ist kein Schlüssel im Schlüsselsafe. Die Vermietfirma ist nicht zu erreichen.

Wie immer: Spoiler.

Da öffnet Keith (Bill Skarsgård) die Tür, der das Haus auch gemietet hat. Unklar, ob er lügt und wie die Situation genau ist. Nach einigem Zögern übernachten beide im Haus, es bleibt das Unbehagen, ob Keith ehrlich oder ein Böser ist, der Titel verspricht ja einen solchen.

Die Nacht bleibt ohne Morde, Tess fährt nach Detroit zum avisierten Gespräch, bei dem ihr eindringlich nahegelegt wird, nicht in das Haus zurückzukehren. Tut sie doch (sonst wäre der Film ja vorbei), ein lauter Verwirrter folgt ihr über die Straße, sie kann sich gerade so ins Haus retten.

Sie entdeckt den Keller, der mit einer selbstschließenden Tür ausgestattet ist, sie kommt durch Keith wieder raus.

Bis hierhin Film 1, unheimliches Haus, blöde Gegend, unheimlicher Mitbewohner. Gut erzählt, sehr langsam erzählt (mir zu langsam), unangenehme Stimmung. Bill Skarsgård ist sehr sympathisch.

Jetzt beginnt Tess, den Keller zu erkunden. Der eine Tür zu langen, dunklen Gängen enthält, ein Folterzimmer mit Kamera und weitere Gänge. Sie geht weiter und wir lernen die Mutter kennen – nackig, schnell, gewalttätig – Ketih war offensichtlich nicht der Böse.

Schnitt: Rückblende in die 80er(?): der Besitzer des Hauses entführt Mädchen in sein Haus, um ihnen Unheil anzutun.

Schnitt: AJ (Justin Long), ein Schauspieler, wird des Missbrauchs beschuldigt und in den ganzen Wirren (viel zu lang erzählt), kommt er in das Haus zurück, es ist seins. Er entdeckt die Tunnel im Keller, folgt ihnen, entdeckt die Mutter und Tess und dann wird es wirr. Kurz: der alte Mann lebt auch noch, die Mutter ist eklig, Selbstmord, Mord, Leute vom Dach schubsen, AJ bekommt seine Augen ausgedrückt und den Kopf auseinandergerissen, Tess überlebt.

Der erste Teil ist langsam, aber gut erzählt. Nicht so meins. Der zweite Teil ist interessanter, gut gedreht, driftet aber sehr schnell komplett ab und wird genauso schnell sehr mies. Und unlogisch. Und eklig, dann ultrabrutal, passt überhaupt nicht.

Schauspielerisch gibt es nichts auszusetzen, gedreht ist der Film auch gut. Aber nicht Fisch, nicht Fleisch. Der Plot ist nicht originell aber ok, die ganze Untergeschichte um den Schauspieler ist unnötig, aufgesetzt und entwertet den Film auch noch inhaltlich.


 Fazit: Gute Ansätze, kann sich nicht entscheiden und wird gegen Ende richtig schlecht.