Kritik: An American Werewolf in London

 3. Mai 2020 •  Ekkart •  Kritik, werwolf •  ToDo

An American Werewolf in London ist einer der besten Werwolffilme und auch einer der lustigsten. Gesehen hab ich ihn Ende der 80er Jahre zusammen mit Freunden, die danach noch über dunkle Straßen nach Hause fahren mussten. War wohl eine lange Fahrt.

Zwei amerikanische Freunde wandern durch das Moor von Yorkshire, sie werden im “Zum Geschlachtenen Lamm” abgewiesen und dann vom Werwolf überfallen, einer überlebt, wird zum Werwolf, verliebt sich und lässt sich in London, viel Blut, viele Tote später, töten.

Kurze Inhaltsbeschreibungen sind mein Ding!

Weil es auch in diesem Film nicht auf die Geschichte, sondern die Inszenierung ankommt. Landis (der von Blues Brothers) schafft es, eine sehr gruslige, unheimliche Atmosphäre zu erschaffen, insbesondere im ersten Teil des Films vor dem Angriff.

Danach wird der Film ruhiger, nimmt sich Zeit für die Entwicklung der Geschichte, wird gleichzeitig aber brutaler, erst in Träumen (Traum im Traum), dann in der Realität. In London gibt es die berühmte (lange Zeit zumindestens) Nicht-CGI-Werwolfverwandlung zur lieblichen Musik von Blue Moon und dann eine Schlachteplatte quer durch London.

Es sind die Kontraste zwischen freundlicher Inszenierung, schöner Musik und harter Gewalt, die einen großen Reiz des Films ausmachen. Auch die knochentrockenen Auftritte des toten Freundes

und das Mitgefühl, das wir für den neuen Werwolf haben, der sich seiner Lage bewusst ist, sie zwar erst nicht akzeptieren will, danach aber auch etwas dagegen tun möchte (außer sich umzubringen), machen den Film zu etwas Besonderem, denn es gibt nicht “das Böse”, trotzdem ist unser Held böse, denn er ist ein Werwolf.

Es ist schwer einzuschätzen, ob der Film gut gealtert ist. Er lässt es sehr langsam angehen, Atmosphäre kommt vor Action, wenn Action kommt, ist sie hart, präzise, kurz.

Ich mag den Film, auch wegen seines 80er-Jahre-Ambiente, am besten selbst reinschauen, ob er einem gefällt.

Auf die Liste mit ihm, der besten Grusel– und Humorfilme. Ganz klar: Sehbefehl. Wer harte Werwölfe will, sollte eher zu Dog Soldiers greifen.

Fazit: sehr guter, lustiger Werwolffilm.

FSK-16-Warnung.

Yepp.

Nicht für jüngere Augen geeignet.

Ernsthaft.