Kritik: Prince of Darkness (1987)

 1. April 2021 •  Ekkart •  JohnCarpenter, Kritik •  ToDo

Prince of Darkness – aus der Reihe: mal alle Carpenter-Klassiker gesehen haben. Der Film ist mir bisher tatsächlich noch entgangen, ich war gespannt.

1987 stirbt ein Priester, der den Schlüssel zur Kirche hat, in der der Sohn Satans als grüne Flüssigkeit in einem großen Behälter steht. Satan war ein Gott, der die Erde beherrscht hat und seinen Sohn vor ein paar Millionen Jahren selbst eingesperrt hat, um ihn vor den Menschen zu schützen, die mächtiger wurden, damit er Kraft sammeln kann. Jesus war ein Außerirdischer, der geholfen hat, den Behälter zu verstecken, bis die Menschheit die Macht besitzt, den Sohn Satans zu besiegen (dafür war übrigens eine Axt nötig). Durch die Strahlen einer Supernova fängt Satans Sohn an, sich zu regen.

Zurück zum Behälter:

Der zu Rat gezogene Priester (Donal Pleasence) ruft Prof. Birack zu Hilfe (Victor Wong), der uns vorher erklärt hat, dass auf subatomarer Ebene keine bekannten physikalischen Gesetze mehr gelten. Im Film werden Tachyonen herangezogen, um eine Videoübertragung aus der Zukunft als Traum zu begründen.

OK, Carpenter selbst sagt:

Der Professor sammelt eine Gruppe Student:innen um sich, die den Behälter mit wissenschaftlichen Methoden untersuchen sollen, die oben zusammengefassten Ergebnisse kommen erst nach und nach heraus. Die Gruppe wird recht schnell dezimiert, zum einen von Satans Sohn, zum anderen durch von ihm angestachelte Obdachlose, angeführt von Alice Cooper, der zwei beeindruckende Kills hat, einen davon mit einem halben Fahrrad, ein Trick, den er wohl auch bei seiner damaligen Bühnenshow benutzt hat.

Die Situation verschärft sich und nicht alle werden überleben, und ob wir wirklich ein Happy-End gesehen haben, lässt der Film ebenfalls offen, da wir aber nach 1999 (Endzeit im Film) noch leben, wird die Rettung wohl geklappt haben.

OK, das klingt alles sehr albern und nüchtern betrachtet ist es da auch. Aber Carpenter macht einen sehr guten Film daraus. Er hat wenig Budget zur Verfügung, also spielt der Film auf engem Raum in einem Haus und gerade die nüchterne Herangehensweise der Studis macht einen großen Teil der Spannung aus. Die modernen Elemente werden geschickt genutzt, in den guten Momenten sind die Dialoge auch passend gruslig, stimmungsvoll und erstaunlich sarkastisch. So steht auf dem Computer einmal:

Das kommt im Kontext des Films richtig gut.

Stimmung und Atmosphäre sind, was diesen Film ausmacht. Er schafft es, die Ausgangssituation mit allen Erklärungen nicht albern wirken zu lassen und eine immer bedrohlichere Atmosphäre aufzubauen. Auch die Tricks sind in Ordnung, wenn man das aus der 80er-Brille sieht. Heutzutage nicht albern, aber auch nicht mehr beeindruckend. Und das Finale bekommt Carpenter wirklich so hin, dass man den Leuten die Daumen drückt und nicht weiß, wer überleben wird.

Leider gibt es mit der Figur Walter, gespielt von Dennis Dun einen Totalausfall, was sich Carpenter dabei gedacht hat, bleibt sein Geheimnis. Auch das Frauenbild ist eher ambivalent, immerhin dürfen Frauen kompetent sein, aber so richtig eigenständig irgendwie auch nicht.

Es bleibt ein wirklich guter Film, der ok gealtert ist und viel bedrohliche Stimmung auf die Leinwand bringt.

Fazit: lohnt sich, den anzusehen, guter 80er-Klassiker von Carpenter.