Kritik: Stake Land (2010)

 17. Juni 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

Stake Land (dt. Vampire Nation) beginnt kurz nach der Vampirisierung der Menschheit, die man sich wie eine Zombifizierung vorstellen sollte, nur mit Vampiren. Nicht die Sexy-Vampir-Sorte, sondern die Totmach- und Auffress-Sorte.

Wir begleiten Martin (Connor Paolo), den einzigen Überlebenden seiner Familie und Mister (Nick Damici), der ihn gerettet hat. Beide versuchen, nach Norden zu New Eden zu gelangen. Dabei müssen sie sowohl den Vampiren als auch einer christlichen Sekte entkommen. Auf dem Weg treffen sie unterschiedliche Leute, die sie teilweise begleiten, teilweise nur einen Abend sehen.

Was für ein toller Film.

Zunächst einmal besticht der Film durch Nüchternheit und Sachlichkeit. Beide wissen um die Vampire, trainieren den Kampf gegen sie, sind dabei nicht perfekt aber überleben. Die Begegnungen mit anderen Menschen sind von Respekt aber auch von der Notwendigkeit bestimmt, keine langen Bindungen eingehen, überleben.

Damit zieht der Film einen hinein, denn vieles hätte man selbst nicht anders gemacht, bis auf die eine Sache, bei der man sofort weiß: schlechte Idee. Im Rahmen des Films verständlich aber auch eine Abweichung vom rationalen Vorgehen.

Schön auch, dass alle Rollen auch tatsächlich Rollen sind, oft klischeehaft aber nie ausbeuterisch oder nur zum Selbstzweck. Das betrifft insbesondere die Frauenrollen, die in Horrorfilmen ja meist nur Mittel zum Zweck ohne eigenen Charakter sind.

Umso trauriger, dass nicht alle das Ende des Films erreichen werden.

Es gibt mehrere Fortsetzungen, die ich sicher noch ansehen werde in der Hoffnung, dass die ruhige, melancholische, sachliche Art beibehalten wird und die Grundstimmung nicht in den Sand gesetzt wird.

Ich sollte noch erwähnen, dass der Film dennoch sehr blutig und gewalthaltig ist, nicht, dass da falsche Vorstellungen aufkommen.

Schauspielerisch gibt es wenig auszusetzen, Damici ist ok in seiner Rolle, er braucht nur stoisch gucken, die anderen holen das wieder raus. Schön auch, Danielle Harris und Kelly McGillis in guten Rollen sehen zu dürfen.

Auf jeden Fall ein Eintrag in die Liste der besten Horror– und Zombiefilme (auch wenn es Vampire sind).

Fazit: sehr guter Akopalypsefilm.