Kritik: Summer of 84 (2018)

 4. September 2021 •  Ekkart •  Krimi, Kritik •  ToDo

Summer of 84 ist eine Hommage an die 80er-Jahre-Jugendfilme, bei denen von einer Jugendbande ein finsteres Geheimnis des Nachbarn aufgedeckt werden muss, nur dass diesmal wirklich ein Massenmörder rumläuft.

Unsere Bande sind Davey, Eats, Woody und Curtis, dazu als “Love-Interest” Nikki. Ein Kindermörder läuft herum und Davey ist davon überzeugt, dass es ihr Nachbar ist, Cop Wayne.

Also legt sich die Bande auf die Lauer, um Beweise gegen Wayne zu suchen. Nebenbei unterhalten sie sich ausschließlich über Mädchen und Sex. Sie finden Beweise, keiner glaubt ihnen, fast alles stellt sich als unschuldig heraus und wir sind wieder bei 0, wer der Mörder ist.

So viel sei verraten: am Ende des Films wissen wir es.

Nope, der Film ist nicht der Brüller. Dabei macht er vieles richtig. Die Stimmung der 80er wird eingefangen, die Musik stimmt, die Ausrüstung, die Personen. Aber halt nicht der Film.

Zunächst einmal das ausschließliche Gerede über Mädchen und Sex in den plumpsten Worten. Das ist nur anstrengend und, gemessen an meiner Kindheit, meilenweit am Verhalten von 15-jährigen vorbei. Entweder das stimmt so, dann sollten die Kinder schnell mal mit Profis drüber reden oder es ist diese verklärte, sexuell verklemmte 80er-Sicht von Stephen King, die da nachgeahmt wird. Es führt aber dazu, dass keiner von den Jungs irgendwie sympathisch wirkt, obwohl sie alle eine ordentliche Hintergrundgeschichte abbekommen, die sie sympathisch macht. Seltsam.

Dann ist der Film zu lang. Viel zu lang. Dreiviertelstunde(!) raus und gut ist.

Und zuletzt ist das Ende viel zu brutal. Das hätte ein 80er-Film nie so gemacht. Das heißt, die ganze Stimmung, die der Film aufbaut, geht in den letzten fünf Minuten auch noch flöten.

An sich wollte ich den Film gut finden, er macht vieles richtig, leider aber noch mehr an entscheidender Stelle falsch.

Schade.

Fazit: zu lang, nervige Kinder, mieses Ende – schade drum, der Rest stimmt.