Kritik: Revenge for Jolly! (2012)

 3. September 2021 •  Ekkart •  Action, Kritik •  ToDo

Revenge for Jolly! – Oh je. Einerseits eine einfache Grundidee aus der eine extrem geradlinige, kompromisslose Geschichte entwickelt wird. Andererseits ein Film ohne Identifikationsfiguren, denn auch unsere Helden sind einfach nur böse.

Jolly, der Hund von Harry, wird ermordet (wirklich eine sehr zu Herzen gehende Szene), also holt er sich Cousin Cecil, um sich zu betrinken, zu kiffen und den Mörder zu töten. Dabei hangeln sie sich von Hinweis zu Hinweis und bringen alle um, die etwas gegen den Hund sagen, nichts sagen, etwas sagen oder einfach nur da sind.

Jeder Hinweis bekommt seine eigene, skurrile Szene, die sehr ruhig beginnt und irgendwann in Gewalt endet. Die Gewalt ist dabei nicht übertrieben grob dargestellt, jedoch brutal und ungerecht, denn es trifft nicht nur Schuldige, auch wenn Harry immer wieder betont, dass er einer von den Guten ist.

Das Ende kommt dennoch überraschend (und wird nicht verraten).

Am Anfang ist der Film fragwürdig aber noch ok, das ständige Gesaufe wird immer mehr und die Figuren immer unsympathischer. Tiefpunkt ist die Szene beim Mexikaner, die auch ersatzlos hätte gestrichen werden können. Dabei fangen Brian Petsos und vor allem Oscar Isaac durch ihr Spiel viel ab, so dass man trotz aller moralischen Bedenken doch ab und an für die beiden ist. Dennoch schafft der Film das nicht ganz (will er wahrscheinlich auch nicht), beide sind brutale Mörder ohne ein irgendwie geartetes Gewissen.

Dazu hat der Film eine gute carpentereske Musik zu bieten aber trotz kurzer Laufzeit auch einige Szenen, die zu lang sind. Dafür aber auch viele Szenen, die einfach unglaublich gut sind.

Insgesamt lohnt sich ein Blick, der Film ist etwas besser als gut, er weiß, was er will, er ist gut gedreht, gut besetzt, gut umgesetzt und dennoch etwas zu lasch in der Moral.

Fazit: kann man sehen mit leichten Einschränkungen.