Kritik: Taken 3

 31. März 2016 •  Ekkart •  Kino, Kritik •  ToDo

Taken 3 ist, wie der Name suggeriert, der dritte Teil der Taken-Reihe, die bei uns aus Gründen der Unerfindlichkeit unter dem Namen “96 Hours” vermarktet wird.

Spoilerwarnung.

Ich hatte den zweiten Teil gesehen und war leidlich enttäuscht, hatte aber gelesen, dass der dritte Teil besser ist. Ist er auch. Teilweise und mit Abstrichen.

Der Film nimmt sich mehr Zeit für seine Figuren ohne langweilig zu werden und die Leute, die getötet werden, haben es auch verdient und sind (natürlich) Russen. Soweit die Verbesserungen zum zweiten Teil.

Der Film ist durchaus interessant, kurzweilig, die Schauspieler sind ihren Rollen gewachsen, das Drehbuch enthält nur wenig Lücken, die Action ist ok, etwas hektisch gedreht.

Aber.

Die Damsel-in-Distress-Trope wurde mit der Disposable-Woman-Trope ergänzt. Das heißt, unser Held muss diesmal nicht nur seine Tochter retten, sondern auch den Tod seiner Ex-Frau rächen. Es war natürlich deren neuer Mann. Ernsthaft? Laaaaangweilig. Also erzähltechnisch. Natürlich wird ihm das angehängt. Natürlich schießt, fährt und kloppt er sich den Weg frei, zerschrottet Autos ohne Ende, “Mayhem and Destruction”, aber am Ende bekommt er einen Handschlag vom Polizisten und kommt ohne irgendwas frei. Ernsthaft?

Und so geht es den ganzen Film lang. Szene läuft, sofort die Frage “Ernsthaft?”

Fazit: Standard-Action mit extrem überholten Handlungsklischees, unterhaltsam.

Inhaltlich interessanter sind da die “Women vs. Tropes”-Videos von Anita Sarkeesian, hier mal die “Damsel in Distress”-Teile: