6. Oktober 2021 • Ekkart • exorzismus, Kritik • ToDo
The Crucifixion ist ein Exorzismusfilm von Xavier Gens, der eine “wahre Geschichte” aus Rumänien erzählt. Der beschriebene Fall ist der Tanacu-Exorzismus, bei dem eine Nonne einen “Exorzismus” durchleben musste und auf der Fahrt ins Krankenhaus starb.
Spoiler: Im Film begleiten wir die Reporterin Nicole, die nicht an dämonische Besessenheit glaubt und nach Rumänien fährt, um über den Fall zu berichten. Es kommt, wie es kommt und schwupps, wird sie in den Besessenheitsstrudel hineingezogen, alles stellt sich als wahr heraus, sie wird auch noch besessen, aber erfolgreich exorziert.
So weit, so normaler Exorzismus-Film, Xavier Gens ist ein sehr guter Regisseur und so gibt es an der Inszenierung nicht viel auszusetzen, handwerklich ein sehr guter Film.
Inhaltlich frömmelt der Film viel zu stark. Man hätte den Film zweifelnd inszenieren können oder wenigstens ambivalent, aber hier wird mit der ganz groben katholischen Kelle aufgetragen. Da ist die Nonne doch von einem deutschen Jungen verführt worden – das ist so eine schlimme Sünde, da kann sich der Oberdämon Agares problemlos festsetzen und eine Folter inklusive Tod ist gerade so die angemessene Strafe für einmal Sex.
Und Nicole ist auch vom Glauben abgefallen, als ihre Mutter lieber starb, als sich in Behandlung zu geben, wegen weil Jesus. Natürlich hat sie da auch unrecht und die Mutter hatte recht und es gibt ein kitschiges Ende, für das man sich schämt.
Nein, das ist inhaltlich völlig daneben. Man langweilt sich nicht, bleibt aber intellektuell unterfordert zurück.
Fazit: schade drum.