Red One – der Weihnachtsmann wird entführt und muss dringend gefunden werden, sonst fällt Weihnachten aus bzw. werden die bösen Menschen durch die Gryla bestraft.
Weihnachtsfilm mit The Rock, so was kann gut werden, er hat allerdings auch schon einige Graupen gedreht.
Er spielt Callum Drift, den Chef der ELF (Enforcement Logistics and Fortification), der für die Sicherheit des Weihnachtsmanns zuständig ist. Zusammen mit der MORA (Mythological Oversight and Restoration Authority), geführt von Lucy Liu.
Hier gleich der erste von zwei großen Kritikpunkten: die Durchmilitarisierung des Weihnachtsmanns. Das wird zwar charmant dargestellt, aber es bleibt eine sehr militärische Operation. Ist mir gleich zu Beginn unangenehm aufgefallen, muss man sich mit anfreunden.
Der Hinweis auf den Aufenthaltsort von Herrn Klaus wird geliefert von Chris Evans als Jack O’Malley, Level-4-Naughty-Lister und sehr offensichtlich derjenige, der den Glauben an den Weihnachtsmann wiederfinden muss. Allerdings ist er ein echter Arsch. Klar, Chris Evans ist unverschämt sympathisch, so dass wir sein Arschtum ab der Hälfte des Films vergessen haben, aber ein wenig mehr Augenzwinkern bei seinen Untaten am Anfang des FIlms wäre schon gut gewesen. Seine Wandlung zum Guten ist auch eher mit dem Holzhammer gestrickt, aber Holzhammer – gutes Stichwort.
Wir haben Dwayne Johnson, also erwarten wir auch Action. Die kriegen wir und zwar satt. Kleiner Qualitätseinbruch am Strand, bei der ersten Klopperei haben die CGI-Leute zu sehr mitgemischt. Sonst aber in gutem Maß.
Die Geschichte um Gryla, die die Bösen bestrafen will und gefunden werden muss, über Krampus, der ein ambivalentes Verhältnis zu seinem Bruder Nikolaus hat aber dann trotzdem auf der richtigen Seite steht – vernachlässigbar. Darauf kommt es tatsächlich nicht an. Sie ist das Vehikel für lustige Sprüche, Mythenwelten, die erwähnte Action und den Glauben an den Weihnachtsmann. Das alles liefert sie: schörkellos, ohne Anspruch auf Tiefe und das tut dem Film gut.
Gerade die Interaktion von Johnson und Evans ist gut. Die Sprüche sind ok bis besser. Und die Mythologie ist erstaunlich stimmig. Gerade viele Details sind nett, durchdacht und deutlich besser als bei anderen Filmen. Angefangen bei den weiblichen Rentieren über Gryla bis zu Krampus.
OK, Deutschland, im speziellen Bayern ist jetzt nicht sooo gut getroffen, Schwamm drüber.
Zweiter großer Kritikpunkt: Gryla braucht Jack, um den Weihnachtsmann zu finden, denn sie weiß nicht, wo er ist. Am Nordpol. Dort, wo er schon immer war. Auch zu der Zeit, als er und Gryla noch zusammen Weihnachten bestritten. Wo auch das alte Haus steht. Also dort, wo man zuerst suchen würde.
Egal, wie gesagt, die Story ist nur der Aufhänger und nicht der relevante Teil des Films.
Und zum Ende, als Weihnachten endlich stattfindet, kommt sogar tatsächlich Weihnachtsstimmung auf. Das hätte ich als letztes erwartet 😄
Fazit: Unbeschwerte, leichte Unterhaltung – nicht mehr aber auch nicht weniger.