Kritik: FFF – Boy Kills World (2023)

 21. April 2024 •  Ekkart •  Kritik •  Fantasy Filmfest, Kino, Kritik •  IMDB •  9
 angesehen am 20. April 2024
 Fazit: Abgedrehtes Action-Splatter-Humor-Spektakel, das richtig, richtig gut unterhält.

Kinokarte Boy Kills World. Boy Kills World – ein Titel so frisch, dass zum Zeitpunkt der Rezension die IMDB-Inhaltsangabe nicht wirklich den Film repräsentiert. Von Moritz Mohr, der offensichtlich ein sehr guter Regisseur ist.

Leichte Spoiler werden sich nicht vermeiden lassen.

Wir werden durch eine übertrieben tiefe Stimme unseres Erzählers in die Handlung gezogen, die einem Computerspiel entlehnt ist. Er ist ein Kämpfer in Ausbildung, der darauf wartet, die Herrscherin, Famke Janssen (endlich mal wieder zu sehen), umzubringen. Dazu wird er vom Schamanen ausgebildet, seit er ein Kind ist.

Ausgewachsen ist er Bill Skarsgård mit einem extrem durchtrainierten Körper.

Wow.

Die Herrscherin herrscht vermittels ihrer Familie, allen voran Michelle Dockery und Brett Gelman sowie Sharlto Copley und der zunächst gesichtslosen (cooles Outfit) Kampfmaschine Jessica Rothe. Wir bekommen einen Eindruck zunächst der Infantilität und dann der Brutalität des Regimes.

Zeit für den Auftritt des Rächers, der zur Herrscherin vordringen und sie umbringen soll.
Mit Kollateralschäden.
Viel Kollateralschäden.

Dabei erzählt er munter vor sich hin, hat Halluzinationen, liest Lippen, bringt Leute um, mal mehr, mal weniger absichtlich. Das alles wird mit einer fast kindlichen Naivität erzählt und durch abgedrehtesten Humor und absurde Storywendungen abgerundet. Immer, wenn man denkt “Nu hastes” – Pustekuchen.

Dabei wechselt der Film mühelos zwischen Albernheit, Verspieltheit, Naivität (hier ist Bill Skarsgård mit seinem unschuldigen Gesicht einfach grandios) und gnadenloser Brutalität. Nimmt sich dabei aber ernst genug, um nicht in eine flache Parodie abzugleiten.

Nein, der Film macht echt alles richtig, einzig hätte ich mir noch ein paar Actionsequenzen mehr gewünscht. Also sichtbare, die nicht nur im Kopf entstehen. Aber das ist Wünschen auf sehr hohem Niveau, denn allein der Kampf mit dem Goon in der Werkstatt ist die Hälfte des Eintrittsgelds wert.

Die andere Hälfte wird vom konsequenten Einsatz der Küchenreibe belohnt. Ich dachte ja, die war in Evil Dead Rise schon gut eingesetzt, aber hier – Hut ab…
Ach ja – die Kralle zum Schluss…
Und das Maschinenteil…
Und Eulen…
Und …


 Fazit: Abgedrehtes Action-Splatter-Humor-Spektakel, das richtig, richtig gut unterhält.