14. März 2021 • Ekkart • BadBoys, Kritik, MichaelBay, WillSmith • ToDo
Bad Boys – das ist der Beginn der Michael-Bay-Ära, der Beginn der Will-Smith-Actionstar-Ära und der eine Film von Téa Leoni, die leider keine große Karriere aufbauen konnte, war wohl damals nicht die Zeit.
Bad Boys ist auch der Film, der tatsächlich das Actionkino verändert hat: zwei schwarze Buddy-Cops in einem herausragend guten Film? Da war die Zeit reif für.
Was Bay in das Actionkino einbrachte: Action, gute Dialoge, Action, klasse Kamerafahrten, Action, gute Schauspieler:innen, Action, Tchéky Karyo als Bösewicht, Action und den Bay-360-Shot.
Was da abgeht war damals noch nicht Standard und legte die Messlatte sehr hoch. Vor allem war es handgemachte Action und das sieht man heute noch. (1995 war ein gutes Actionjahr, denn mit Die Hard 3 gab es einen gleichwertigen Kracher.)
Die Geschichte ist relativ einfach: der Bösewicht hat Heroin aus der Asservatenkammer gestohlen, dabei fast alles richtig gemacht und sich nur zwei Schnitzer erlaubt. Das ruft Mike Lowry und Marcus Burnett auf den Plan und dann gibt es Action und dauerndes Rumgemecker der beiden untereinander, der beiden mit Frauen und der beiden mit ihrem Chef.
Am Ende eine Riesenexplosion, jeder Bösewicht kriegt seine gerechte Strafe und ein Rennen zwischen Porsche 911 und Shelby Cobra 427, alles völlig sinnlos, aber cool.
Das fasst den Film gut zusammen: sinnlos aber einfach cool. Insbesondere hat Bay mit Will Smith die perfekte Verkörperung für Coolheit gefunden.
Gestern frisch angeschaut, gelten die Kritikpunkte des ersten Sehens: die Dialoge, der Wortwitz und die Verwicklungen beruhen größtenteils darauf, dass hier keiner einen Satz geradeaus sagen kann. Das ist oft zu viel, aber insgesamt ok im Film. Denn die Dialoge und Situationen sind durchaus witzig und der Rest des Films stimmt.
Erstaunlicherweise ist das ein reiner Männerfilm und trotzdem haben die weiblichen Hauptrollen ordentliche Rollen abbekommen und bis auf eine Arsch- und-Titten-Kamerafahrt in der Disco geht der Rest. Das ist für einen 90er-Actioner (noch dazu von Bay) nicht selbstverständlich.
Also: nicht nur durch die nostalgische Brille: der Film ist nicht nur ein Klassiker, sondern gut gealtert. Auf jeden Fall ein Highlight in der Liste der besten Actionfilme und ein Sehbefehl.
Fazit: immer noch ein sehr, sehr guter Film.