Kritik: Birds of Prey (2020)

 8. März 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

Birds of Prey: And the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn, wie der Titel in Gänze heißt, ist ein Film aus dem DC-Universum.

Harley Quinn (Margot Robbie) erzählt die Geschichte, wie sie nach der Trennung vom Joker zu sich selbst findet und herausfindet, was sie in Zukunft aus sich machen will. Die Erzählung geschieht durch Quinn selbst und findet in einzelnen Episoden statt, die nicht immer chronologisch sind, aber ausführlich genug erklärt werden.

So lernen wir, wie sie die Trennung auch offiziell bekannt gibt, danach von recht vielen Schergen gesucht wird, die etwas gegen sie hegen, aus unterschiedlichen Gründen. Insbesondere Nachtklubbesitzer Roman Sionis (Ewan McGregor in einer guten Rolle) möchte sie aus verschiedenen, durchaus nachvollziehbaren Gründen töten. Allerdings will er das mit vielen anderen auch tun, er ist nicht zimperlich und hat einen Gesichtsabschneider, der ihm hilft.

Nebenbei lernen wir weitere vier Frauen kennen, deren Schicksal sich mit dem von Quinn verknüpft, und im großen Klopperei-Showdown im Vergnügungspark gipfelt: Renee Montoye, die Polizistin; Mary Elizabeth Winstead, The Huntress mit Armbrust; Jurnee Smollet, Black Canary, Sängerin und Ella Jay Basco, Cassandra Cain, Taschendiebin.

Roman Sionis braucht den Diamanten, den Cassandra Cain gestohlen hat, Quinn will ihn besorgen und die anderen Frauen werden aus unterschiedlichen Gründen ebenfalls mit hineingezogen, keine davon unschuldig. Alle kämpfen, schießen und schreien sich durch, bis sie am Ende eine unschlagbare Gruppe bilden, Harley Quinn geht dennoch getrennte Wege.

Mir hats sehr gut gefallen. Es gibt abweichende Meinungen im Umkreis. Was war also gut?

Das fängt schon damit an, dass der Joker nicht auftritt, meine Fresse, wie ich diese Figur nicht mag. Gerade mal der von Heath Ledger ist ok, der Rest einfach nur nervig. Einer der Gründe, warum mir Suicide Squad so auf den Geist ging, in dem Harley Quinn von Margot Robbie ihren ersten Auftritt hat.

Dann ist Harley Quinn erratisch in ihren Aktionen, dabei zwar konsequent, eigentlich schlau und gleichzeitig sehr einfach. Das macht es schwer, sie als Identifikationsfigur des Films zu sehen, mir hats gefallen.

Die anderen Frauen haben ihre Momente und oft auch die besseren Szenen, The Huntress ist cool und Black Canary kann mal kämpfen.

Ewan McGregor als Böser ist einfach gut, das ist keine Überraschung.

Überraschend ist, wie brutal der Film ist. Das alles recht comichaft verpackt, aber da werden Köpfe abgeschossen, Gesichter abgeschnitten, Beine gebrochen etc. pp. Der Film nimmt wenig Gefangene und die werden bis auf eine Ausnahme getötet (billiger Wortscherz, ich weiß).

Die Kampfszenen variieren in ihrer Qualität, der Abschlusskampf ist sehr gut, Black Canary ebenfalls, der Rest je nach Drehart und Tagesform.

Insgesamt war der Film genau das, was ich mir davon erwartet habe: eine Comicverfilmung der Harley-Quinn-Figur ohne Kompromisse und ohne Joker.

Fazit: sehr gut.