Kritik. Das finstere Tal (2014)

 23. Juni 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

Das finstere Tal – ein Western in den Alpen mit einer bösen Familie und einem finsteren Rächer – Sam Riley mit einem bitteren Gesichtsausdruck, den er hervorragend aufträgt.

Die Geschichte ist simpel genug: der Rächer will sich an der Familie rächen, die seinen Vater umgebracht und seine Mutter fast vergewaltigt haben. Die gleiche Familie hat das gesamte Dorf unter seiner Knechtschaft mit einem fiesen Dreh, was Hochzeiten angeht.

Ein großartiger Film.

Zunächst einmal die Bilder. Seit langem der erste Film, der klar zu mir gesagt hat: hättest Du mich mal im Kino gesehen. Die Alpenlandschaft, die finsteren Wälder, Nebel, die unnahbaren Häuser im Schnee – das ist wirklich grandios gedreht. Allein dafür lohnt sich der Film.

Dazu der Ton, der ebenfalls sehr gut ist. Knirschender Schnee, knarzendes Holz, das Ticken des Metronoms.

Bilder und Ton sind der Grund, dass die langsame Erzählweise des Films nicht in Langeweile umschlägt. Man schaut einfach fasziniert den Menschen und der Landschaft zu. Zum Beispiel beim Holzschlag: die Kombination aus Bildern, Nebel und Geräuschen – einfach Klasse.

Dazu die Westernatmosphäre, die hervorragend in die Alpen versetzt wurde. Und die gruslig unangenehme, brutale Grundstimmung des Films, bei der man nie genau weiß, wann Familie Brenner mal wieder in unnötige Gewalt ausbricht.

Insgesamt ein Klasse Film, leichte Abzüge in der B-Note für den Twist, wie unser Held in die Endschlacht gerät, aber das fällt wirklich kaum ins Gewicht.

Auf jeden Fall schon wegen Bild und Ton ein Sehbefehl und in die Liste der besten Western.

Fazit: sehr starker Alpenwestern.