Kritik: El Mariachi (1992)

 27. Oktober 2020 •  Ekkart •  Kritik, rodriguez •  ToDo

El Mariachi – der Vorgänger (zumindestens im Repertoir von Regisseur Robert Rodriguez) von Desperado. Dabei ist Desperado eher eine Neuinterpretation von El Mariachi, deutlich verbessert durch den Einfluss von Quentin Tarantino.

Denn El Mariachi ist ungeschliffen, wild, seltsam, mit einem wirklich gewöhnungsbedürftigen Humor und Pacing. Das erinnerte mich stark an chinesische Filme, die auch einen sehr eigenen Humor entwickeln, wenn sie nicht auf den westlichen Markt zielen.

Der titelgebende Mariachi wird im Film mit einem blutrünstigen Verbrecher verwechselt, der von einem anderen Verbrecher gesucht wird. Dabei finden die skurrilsten Verwechslungen statt und die Liebe seines Lebens, die er im Lauf des Films findet, darf auch nicht überleben.

Das alles ist lustig und gleichzeitig traurig erzählt, gerade im Gefängnis oder in der Interaktion mit anderen ist das Wort “skurril” zu wenig. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich angelegt Humor sein kann. Dabei geht es sehr blutig zur Sache, wenn es die Situation erfordert.

Alles in allem muss man sich dran gewöhnen, dann geht es. Der Film ist, wie schon gesagt, noch sehr ungeschliffen, so dass er als Debütfilm sicher ein Meilenstein ist, als “richtiger” Film aber noch nicht wirklich taugt. Das ist wirklich eher was für Fans der skurrilen Actionkomödie, kurz vor Trash.

Wer drauf steht, sollte mal einen Blick riskieren, immerhin langweilt man sich nicht. Und der Hauptdarsteller hat in Desperado als Anerkennung eine Nebenrolle bekommen.

Fazit: eigenartiger Film mit eigenem Charme.