Kritik: Gretel & Hansel (2020)

 12. März 2021 •  Ekkart •  Kritik •  ToDo

Gretel & Hansel erzählt im Grunde die klassische Hänsel-und-Gretel-Geschichte: (Spoiler) beide werden von ihrer Mutter aus dem Haus gejagt und finden im Wald ein Häuschen mit dem besten Essen und einerer unheimlichen Hexe, die am Ende stirbt, nachdem sie Hänsel essen wollte.

Aber die Geschichte wird leicht abgewandelt und als (gotisches) Horrormysterium aufgebaut. Gretel (Sophia Lillis, sehr gut) ist als ältere Schwester die treibende Kraft und versucht, sich mit Hänsel (Samuel Leakey) zu Holzfällern durchzuschlagen, um dort Anstellung zu finden.

Der Weg dorthin ist schon unheimlich und schließlich landen sie im modernen Lebkuchenhaus und bei der Hexe (Alice Krige mal wieder hervorragend). Diese versucht, Gretel zu ihrer Nachfolgerin zu machen, indem sie ihr die ihr innewohnende Kraft eröffnet. Sie muss einzig Hänsel dafür opfern.

Das alles wird ruhig, finster und unheimlich erzählt. Richtige Schockmomente gibt es selten, eher Hexen, die unter Birken stehen und dann wieder verschwinden, so in der Art. Dennoch vermag der Film zu fesseln, denn Sophia Lillis verkörpert eine sehr ruhige, zurückgenommene Gretel, die den Dingen auf den Grund gehen will. Und Alice Krige ist eine einnehmende und dennoch böse Hexe, der man aber erst mal auf die Schliche kommen muss. Das ist gut, denn es ergibt sich trotz der bekannten Geschichte eine Spannung, in welche Richtung der Film geht.

Zugegeben: ich hab mich einfach auf den Film eingelassen ohne die zugrundeliegende Mystik bis aufs Letzte ergründen zu wollen. Es hat mir gereicht, den Film und dessen Bilder wirken zu lassen. Dafür hab ich das Ende nicht ganz verstanden, aber das ist egal.

Fazit: guter, ruhiger, atmosphärischer, moderner Grusler.