Kritik: In Bruges (2008)

 20. August 2021 •  Ekkart •  Gangster, Kritik, SchwarzerHumor •  ToDo

In Bruges – endlich nachgeholt.

Ray (Colin Farrell) und Ken (Brendan Gleeson) werden von ihrem Chef Harry (Ralph Fiennes) nach Brügge geschickt, nachdem Ray aus Versehen einen Jungen erschossen hat.

Dort versucht Ken, Brügge zu erleben und sich der Kultur und der Stadt zu widmen, Ray kann damit wenig anfangen und sucht eher Bars auf und lernt eine Frau am Set eines Filmdrehs kennen. Was die beiden in Brügge sollen und wie der Film weiter- bzw. ausgeht, das soll hier nicht verraten werden, denn es ist Teil des Reizes des Films, dass viele Dinge erst nach und nach aufgedeckt bzw. angesprochen werden. Nur so viel: sehr, sehr blutig.

In Bruges ist ein sehr guter, britischer Gangsterfilm mit einer eigentlich einfachen Geschichte, die aber britsch verschroben erzählt wird, bis zur Mitte des Films auch mit trockenem, britischen Humor, dann zunehmend brutaler, der Humor nimmt ab, geht aber nie ganz weg.

Die Figuren, und davon gibt es noch eine Menge mehr, sind klasse gezeichnet und werden von den Schauspieler:innen auf hohem Niveau porträtiert, man kommt sich fast schon in Harry Potter vor, lediglich Colin Farrell und Jordan Prantice dürften von den Hauptdarstellern dort nicht mitgespielt haben. Aber die Figuren sind nicht nur gut gespielt, sondern haben auch einen unglaublichen Charme: Ken, der versucht, Ray etwas Bildung zu verschaffen. Ray, der nicht der hellste ist und eine ausgeprägte Abneigung gegen Amerikaner hat. Harry. Jimmy, der rassistische Kleinwüchsige (es war nur das Kokain).

Der Film ist eine Perle des britischen Gansterkinos, sollte man auf jeden Fall gesehen haben, etwas langsamer erzählt, aber nie langatmig oder langweilig.

Fazit: auf jeden Fall ansehen.