7. Dezember 2020 • Ekkart • JackieChan, Kritik • ToDo
Während es Jackie Chan schon mein ganzes Leben gab, habe ich ihn erst Ende der 80er kennengelernt (also nicht persönlich, sondern seine Filme) und konnte ihn Anfang der 90er sogar im Kino sehen.
Police Story, seinen endgültigen Durchbruch, habe ich allerdings erst letztes Wochenende nachgeholt.
Sagen wir: ein interessanter Film und ein Kind seiner Zeit.
Die Geschichte ist unwichtig, ein Gangster muss verhaftet werden, Jackie (im Deutschen mit “Kevin” übersetzt. Was zum …) muss eine Zeugin beschützen, seine Freundin behalten und natürlich die Gangster aufmischen.
Das Ganze ist Chan-typisch extrem albern mit unglaublich guten Stunts, leider gepaart mit einer schlimmen deutschen Synchro und sehr, sehr tiefen Schnitten. Es fehlen ganze Handlungsstränge. Immerhin sind derzeit alle Kloppereien und Stunts zu sehen, da waren früher auch noch 18 Minuten rausgeschnitten.
Dunkle Zeiten der FSK.
Wie gesagt, die Synchro ist unterirdisch, wobei ich denke, auch das Original hat schon nicht die schlauesten oder wenigstens guten Dialoge, sondern kalauert vor sich hin. Insbesondere mit Frauen kann Chan hier noch nicht viel anfangen (das wurde besser, aber selten gut), dabei können die Schauspielerinnen hier was.
Aber.
Die Stunts. Beeindruckend. Das ist schon extrem gut anzusehen und recht roh geschnitten und gedreht. Keine unnötigen Zeitlupen, da wird aufeinander losgeprügelt, dass es eine Freude ist. Der große Abschlussstunt ist dreimal aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu sehen, allerdings/immerhin hat sich Chan hier ernsthaft verletzt beim Dreh.
Also: als Prügelfilm ist der Film gut, dazwischen ist er extrem albern, es ist ein wenig zu viel Zeit zwischen den Prügeleien. Dennoch, wenn man sich dran gewöhnt hat, macht der Film Spaß. Auf seine eigene Weise.
Fazit: mit Kontextwissen und angepassten Erwartungen: geniale Stunts in dünnem Film.